Premier League Gipfeltreffen mit Final-Charakter

Manchester · Meister Manchester City trifft in der Premier League auf Spitzenreiter FC Liverpool. Ilkay Gündogan fühlt sich bereit.

 Ilkay Gündogan fiebert dem Topspiel der Topspiele entgegen. An diesem Donnerstag trifft der deutsche Nationalspieler mit Manchester City in der Premier League auf den FC Liverpool.

Ilkay Gündogan fiebert dem Topspiel der Topspiele entgegen. An diesem Donnerstag trifft der deutsche Nationalspieler mit Manchester City in der Premier League auf den FC Liverpool.

Foto: dpa/Nick Potts

Jürgen Klopp gegen Pep Guardiola, Tabellenführer gegen Titelverteidiger, FC Liverpool gegen Manchester City: Der Showdown zwischen den englischen Spitzenclubs ist der erste Fußball-Knaller im neuen Jahr und elektrisiert Fans auf der ganzen Welt. „Es ist das attraktivste Spiel der Premier League, da wollen wir natürlich ein gutes Spiel machen“, sagt Ilkay Gündogan, Mittelfeldspieler der Citizens, vor dem vielleicht schon entscheidenden Meisterschafts-Duell an diesem Donnerstag (21 Uhr/DAZN) in Manchester.

Ein gutes Spiel allein wird Manchester City angesichts des Sieben-Punkte-Rückstands auf Liverpool aber nicht reichen. Gewinnen die Reds, ist ihnen der erste Meistertitel seit 1990 kaum noch zu nehmen. Das weiß auch Guardiola: „Wenn man sich Liverpools Situation anschaut, wissen wir, dass es vorbei ist, wenn wir Punkte lassen.“ Der frühere Bayern-Trainer lobt Liverpool als „vielleicht das beste Team in Europa oder auf der Welt“.

Guardiola schiebt Klopp die Favoritenrolle zu, doch dieses „Geschenk“ will der deutsche Teammanager der Reds nicht annehmen. „Wir alle wissen, dass Manchester City ein fantastisches Fußballteam ist. Und ein Auswärtsspiel bei City – wer kann dorthin fahren und denken: Wir werden wahrscheinlich gewinnen? Kein Team der Welt, nicht einmal wir“, sagt Klopp.

Die vergangenen Ergebnisse sprechen aber für Liverpool. In 20 Ligaspielen noch ungeschlagen, die beste Abwehr der Liga (acht Gegentore), und vorne wirbelt der Dreizack Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané alles in Grund und Boden. Nationalspieler Gündogan spricht von einer „Riesenherausforderung“, die Stürmer seien „brandgefährlich“ und „bestrafen Fehler im Aufbauspiel wie kaum ein anderes Team auf der Welt“. Doch wenn eine Mannschaft diesen Liverpooler Power-Fußball stoppen könne, dann Manchester City, sagt Gündogan: „Da darf man nicht ins offene Messer laufen, sondern muss versuchen, mit Ball zu spielen – und genau das ist unser Spiel. Da müssen wir uns gar nicht umstellen.“

Dass der Nationalspieler, der von 2011 bis 2015 unter Klopp für Borussia Dortmund auflief, auf seinen alten Förderer trifft, ist eine von vielen Geschichten rund um das Spitzenspiel. „Ich kenne ihn sehr gut und finde, dass es zwischen ihm und Liverpool perfekt passt“, sagt Gündogan über Klopp. Er selbst sei „guter Dinge“, dass er nach leichten Rückenbeschwerden, wegen der Gündogan den jüngsten 3:1-Sieg beim FC Southampton verpasst hatte, im zentralen Mittelfeld wieder auflaufen könne.

Aus Liverpool kommen vor der Partie keine großspurigen Ansagen. Klopp bleibt seinem geradezu von brutalem Realismus geprägten Kommunikationsstil treu. „Wir denken nicht an den Vorsprung, nicht eine Sekunde“, sagt der 51-Jährige. Denn Klopp ahnte schon nach dem 5:1-Erfolg gegen den FC Arsenal, was bei einer Niederlage in Manchester in den englischen Medien los sein könnte: „Ihr alle seid die Ersten, die dann die Schlagzeile bringen: Werden sie nervös?“

Beruhigen könnte Klopp seine persönliche Bilanz gegen Guardiola. In 15 Spielen gegen den Katalanen siegte der Ex-BVB-Trainer acht Mal und holte zwei Remis. Als starker Mann in Liverpool verlor Klopp in mehr als drei Jahren erst einmal gegen seinen früheren Bayern-Widerpart – dafür aber deutlich: 0:5 gegen City im September 2017.

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