Fußball-Saarlandpokal Lieber kein freies Wochenende
Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken spielt heute im Saarlandpokal in Völklingen. Das Endspiel würde wieder mit der Relegation kollidieren.
Am kommenden Samstag ist der 1. FC Saarbrücken in der Fußball-Regionalliga spielfrei. Spielern, Trainern und Mitarbeitern winkt also das in einer laufenden Saison seltene Vergnügen eines komplett freien Wochenendes. Doch genau das wollen sich Trainer Dirk Lottner und seine Mannschaft mit einem Sieg im Fußball-Saarlandpokal bei Röchling Völklingen heute Abend um 19 Uhr im Hermann-Neuberger-Stadion selbst kaputtmachen. „Im Erfolgsfall werden wir schon am Samstag die nächste Runde gegen den FC Rastpfuhl spielen“, erklärt FCS-Sportdirektor Marcus Mann, „die Partie soll dann um 15 Uhr auf den Burbacher Saarwiesen stattfinden.“ Termin und Austragungsort wurden auf Wunsch des FC Rastpfuhl bereits abgesprochen.
Dass man vor der vierten schon auf die fünfte Pokalrunde schaut, ist bei dem engen Terminkalender bis Weihnachten sicher notwendig. Zumal ein Blick noch weiter nach vorne durchaus für Ärger sorgen könnte. Denn würde der FCS, derzeit mit neun Punkten Vorsprung Tabellenzweiter, die Aufstiegsspiele zur 3. Liga erreichen, die laut Rahmenterminplan am 17. und 22. Mai ausgetragen werden sollen, würden diese erneut mit dem „Finaltag der Amateure“ kollidieren. Wie schon in der abgelaufenen Saison will der DFB alle 21 Landespokal-Finalspiele an einem Tag – diesmal an Pfingstmontag, 21. Mai 2018 – stattfinden und im Fernsehen übertragen lassen. „Alle 21 Landesverbände haben ihre feste Bereitschaft zur Teilnahme signalisiert“, heißt es in einer Pressemitteilung des DFB.
Beim Saarländischen Fußball-Verband (SFV) widerspricht man dieser Darstellung. „Mit mir als Präsidenten wird es kein Pokalfinale zwischen den Aufstiegsspielen geben“, betont Franz Josef Schumann, der Präsident des SFV, „da werde ich auch einen möglichen Zwist mit dem DFB nicht scheuen.“
In der vergangenen Saison war die SV Elversberg von der höchst umstrittenen Ansetzung betroffen. Zunächst verlor die SVE zwei Tage vor dem ersten Aufstiegsspiel das Pokalfinale gegen den FCS, scheiterte danach in der Relegation an der SpVgg. Unterhaching. „Wir werden den Austragungstermin mit den betroffenen Vereinen abstimmen“, sagt Schumann, „geht es nach mir, sollten zwischen Pokalendspiel und Aufstiegsspielen acht Tage liegen.“
Bleibt der SFV bei dieser Haltung, wäre es eine Entscheidung im Sinne der Vereine. „Es ist positiv, dass man sich diesmal so frühzeitig mit dem möglichen Problem beschäftigt“, sagt FCS-Sportchef Mann, „wir begrüßen das natürlich. Aber wir dürfen nicht den sechsten Schritt vor dem ersten machen. Die Aufgabe in Völklingen wird kein Selbstläufer.“
Ein Einschätzung, die FCS-Trainer Lottner teilt: „Völklingen steht in der Defensive sehr viel stabiler als zu Saisonbeginn. Wir müssen versuchen, immer wieder ins letzte Drittel zu kommen und uns dort auch im Eins-gegen-eins durchzusetzen.“ Lottner wird gegenüber dem 1:0-Erfolg bei Waldhof Mannheim vom Sonntag allerdings verschiedene Veränderungen vornehmen. „Es bringt nichts, immer vom breiten Kader zu reden und es dann nicht umzusetzen“, sagt Lottner, „Ricco Cymer wird im Tor spielen. Alexandre Mendy hat wohl eine leichte Gehirnerschütterung, da werden wir kein Risiko eingehen.“
In Mannheim überzeugt hat nach seiner Einwechslung Sascha Wenninger. Pierre Fassnacht und Christoph Fenninger sitzen seit Wochen nur auf der Bank, Jordan Steiner und Markus Mendler gehören sogar oft nicht einmal zum Kader. Für sie könnte das Pokalspiel eine neue Chance sein, sich zu präsentieren. „Wir nehmen die Aufgabe sehr ernst“, sagt Lottner, „Völklingen hat erst eine Heimniederlage in dieser Saison. Das hat schon eine gewisse Aussagekraft.“ Der FCS will also unbedingt gewinnen – auch wenn er dabei sein freies Wochenende verlieren würde.