Leno war „voll unter Strom“

Leverkusen/München · Während Bayern München bereits das Achtelfinale der Champions League erreicht hat, muss Bayer Leverkusen weiter dafür arbeiten. Das 0:0 bei Schachtjor Donezk war aber ein großer Schritt – und Torhüter Bernd Leno der gefeierte Held.

Kurz nach Mitternacht hatte Bernd Leno auch die schwierigste Prüfung des torlosen Champions-League-Abends bei Schachtjor Donezk bestanden. Als seine Mitspieler schon längst im Mannschaftsbus saßen, kam Bayer Leverkusens überragender Torhüter von der Dopingprobe und gestand mit entwaffnender Offenheit: "Mit dem Pinkeln habe ich mich ein bisschen schwer getan."

Der 21-Jährige hatte zuvor die Stürmer des ukrainischen Meisters mit zahlreichen Glanzparaden schier zur Verzweiflung gebracht. "Bernd Leno hat ein paar unglaubliche Bälle und uns damit im Spiel gehalten", lobte Trainer Sami Hyppiä seinen Torwart. Dass er sich in einen Rausch steigerte, gab Leno offen zu: "Ich war voll unter Strom. Innen drin hat es gebrodelt. Die Paraden waren Ausdruck dieses Brodelns." Durch die Nullnummer in Donezk steht den Bayer-Profis die Tür zum Achtelfinale nun weit offen. "Mit sieben Punkten aus vier Spielen sieht es nicht so schlecht aus. Wir haben jetzt alles selbst in der Hand", befand Leno.

Noch entspannter kann Titelverteidiger Bayern München die letzten beiden Vorrundenspiele angehen, denn nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg bei Viktoria Pilsen ist der Einzug ins Achtelfinale bereits perfekt - allerdings war der Auftritt am Dienstagabend wenig meisterlich. "Früher hätte man zu so einem Spiel wahrscheinlich Arbeitssieg gesagt", erklärte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Immerhin: vierter Sieg im vierten Spiel in der Champions League. Die Bayern kämpfen gegen das ebenfalls bereits qualifizierte Manchester City nur noch um den Gruppensieg. Es gab durch den Treffer des eingewechselten Mario Mandzukic in der 65. Minute außerdem die Einstellung eines weiteren Rekords für die Münchner: neun Siege nacheinander in der europäischen Königsklasse, das ist bislang nur dem FC Barcelona gelungen - vor der Trainerzeit von Pep Guardiola. Richtig freuen mochte sich darüber aber niemand. "In meinem ersten Jahr in Barcelona war es auch immer ein Auf und Ab", sagte der jetzige Bayern-Trainer Guardiola zur schwachen Leistung seiner Mannschaft in Pilsen. Das gehöre halt einfach dazu.

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