Champions League Leipziger Gala, Dortmunder Tristesse

Dortmund/Monaco · RB wahrt Chance auf Champions-League-Achtelfinale, BVB muss um Europa-League-Teilnahme zittern.

 Nationalspieler Timo Werner bejubelt seinen Treffer zum 2:0 für RB Leipzig gegen den AS Monaco.

Nationalspieler Timo Werner bejubelt seinen Treffer zum 2:0 für RB Leipzig gegen den AS Monaco.

Foto: dpa/Jan Woitas

Mit dem ersten Auswärtssieg in der Königsklasse hat RB Leipzig die Chance auf das Achtelfinale gewahrt und sich zumindest schon das Ticket für die Europa League gesichert. Der Bundesligist fertigte gestern Abend in der Champions League den Vorsaion-Halbfinalisten AS Monaco mit 4:1 (4:1) regelrecht ab. Ein Eigentor von Jemerson brachte die Gäste schon in der sechsten Minute in Führung, Doppeltorschütze Timo Werner (9./31./Foulelfmeter) und Naby Keita (45.) machten nach dem Turbo-Start schon zu Halbzeit alles klar. Die Monegassen konnten durch Radamel Falcao lediglich averkürzen (43.).

Unmittelbar vor dem Duell löste der türkische Meister Besiktas Istanbul mit einem 1:1 gegen den FC Porto das Ticket für die K.o.-Runde. Die Türken führen die Gruppe G nun mit elf Punkten an. Für die Leipziger ist das Ergebnis ernüchternd, denn Monaco muss am 6. Dezember in Porto antreten. Die Portugiesen hatten das Direktduell mit RB gewonnen; beide Teams haben sieben Zähler.

Trainer Ralph Hasenhüttl setzte auf Offensivkraft und auf den zuletzt treffsicheren Timo Werner. Der Nationalspieler erzielte im DFB-Trikot zuletzt sieben Tore in zehn Spielen. An seine Seite stellte er den beim 1:1 in Leverkusen noch geschonten Dänen Yussuf Poulsen. Leipzig ging energisch, kämpferisch und aggressiv in die Zweikämpfen. Gegen die erschreckend schwachen Monegassen, die in der Vorsaison noch bis ins Halbfinale der Königsklasse gestürmt waren, bot der deutsche Vizemeister eine abgeklärte und vor der Pause überragende Leistung.

Bei zwei Treffern bekam RB Schützenhilfe: Nachdem Kevin Kampl Marcel Sabitzer auf der rechten Seite steil schickte, spitzelte Jemerson den Querpass von Sabitzer ins eigene Tor. Nach einem erneuten Patzer des Pechvogels aus Brasilien reagierte Kampl blitzschnell und passt auf den startenden Werner, der aus 13 Metern traf. Nach Werners Elfmetertor und Falcaos Treffer sorgte Keita unmittelbar vor dem Pausenpfiff für die Vorentscheidung. Getrübt wurde der hochverdiente Sieg nur durch die Verletzung Sabitzers. Der Österreicher rutschte bei einem Torschuss aus und fiel unglücklich auf die Schulter (33.). Direkt vom Spielfeldrand wurde er ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Schulter ausgekugelt. Für ihn kam Geburtstagskind Diego Demme. Zehn Minuten später verkürzte Falcao (43.) per Kopfball zum 1:3. Leipzig zeigte sich unbeeindruckt und erhöht praktisch im Gegenzug auf 4:1. Mit einer Körperdrehung nahm Keita einen Pass von Marcel Halstenberg auf, tanzte die unsichere AS-Abwehr aus und verwandelte aus 15 Metern zum Endstand.

Borussia Dortmund findet dagegen keinen Ausweg aus seiner Krise. Die Mannschaft des bedenklich wackelnden Trainers Peter Bosz schied durch ein 1:2 (1:0) gegen Tottenham Hotspur wie befürchtet vorzeitig aus der Champions League aus. Das Duell mit dem Erzrivalen Schalke 04 am kommenden Samstag könnte für Bosz bereits das Schicksalsspiel sein. Der in der Bundesliga auf Rang fünf abgestürzte BVB kann nach einer lange ordentlichen Leistung vor 65 849 Zuschauern aber im Fernduell mit APOEL Nikosia zumindest weiter auf den „Abstieg“ in die Europa League hoffen. Ein Sieg im letzten Spiel bei Real Madrid am 6. Dezember würde den dritten Gruppenplatz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit absichern, auch eine Niederlage könnte reichen.

Der zuletzt suspendierte Pierre-Emerick Aubameyang vergab zunächst eine Großchance kläglich (19.), in der 31. Minute zeigte der Stürmer aber seine Qualität: Mit einem unhaltbaren Flachschuss beendete er seine Phase 507-minütiger Torlosigkeit. Den verdienten Ausgleich der Spurs erzielte Harry Kane (49.), nachdem BVB-Rechtsverteidiger Jeremy Toljan gepatzt hatte. Heung-Min Son (76.) besorgte den endgültigen K.o. Die Londoner waren bereits zuvor für das Achtelfinale qualifiziert, in das es gestern Abend in der Gruppe H auch Madrid nach einem 6:0 in Nikosia schaffte. In der 90. Minute musste zu allem Überfluss Schlussmann Roman Bürki verletzt ausgewechselt werden. Sein Einsatz im Derby gegen Schalke ist fraglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort