Leichtathletik: Schulz gibt Doping zu

Berlin. Joachim Schulz, Trainer von Weitsprung-Hallen-Europameister Sebastian Bayer, hat zu DDR-Zeiten Dopingmittel verabreicht und selbst ausprobiert. "Ja logisch, ich habe es auch verabreicht", sagte Schulz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dies habe er dem Deutschen Leichtathletik-Verband 1990 mitgeteilt

Berlin. Joachim Schulz, Trainer von Weitsprung-Hallen-Europameister Sebastian Bayer, hat zu DDR-Zeiten Dopingmittel verabreicht und selbst ausprobiert. "Ja logisch, ich habe es auch verabreicht", sagte Schulz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Dies habe er dem Deutschen Leichtathletik-Verband 1990 mitgeteilt. Bis zum Mauerfall war der inzwischen in Aachen lebende Gymnasial-Lehrer Trainer bei Turbine Erfurt. Um zu erfahren, wie Doping wirkt, habe er selbst Mittel genommen.Vor gut drei Jahren hat der 55-Jährige Weitspringer Bayer, der in diesem März in Turin mit 8,71 Meter einen Hallen-Europarekord aufgestellt hatte, auf einer Autofahrt über Gepflogenheiten im Hochleistungssport der DDR aufgeklärt. "Ich weiß, dass es von Staats wegen angeordnet wurde", sagte Bayer über Doping in der DDR: "Was früher passiert ist, ob in der BRD oder in der DDR, ist passiert. Das Thema ist abgeschlossen. Heute ist eine andere Zeit." Für Schulz ist es nicht abwegig, dass manche Bayer nach seinem Rekord verdächtigen. Schließlich hat dieser seine Bestleistung auf einen Schlag um 54 Zentimeter verbessert. "Ich weiß, dass Sebastian absolut sauber ist und es immer sein wird. Und er wird noch deutlich über 8,50 Meter springen", sagte Schulz. dpa

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