Leichtathletik Leichtathleten wollen mit Innovationen punkten

Berlin · Am Sonntag steigt das Internationale Stadionfest in Berlin. Acht Weltmeister von London sind dabei, auch Johannes Vetter.

 So ganz zufrieden war Weltmeister Johannes Vetter mit seinem Auftritt in Zürich nicht.

So ganz zufrieden war Weltmeister Johannes Vetter mit seinem Auftritt in Zürich nicht.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Harting gegen Harting in ihrem „Wohnzimmer“, Weltmeister-Parade im Stadion und jede Menge Showeffekte für die Fans: Das Internationale Stadionfest (Istaf) an diesem Sonntag in Berlin (das ZDF überträgt von 17.40 bis 19 Uhr) verspricht eine Leichtathletik-Party. „Ich hoffe, wir können wieder ein Knaller-Meeting mit einmaligen Innovationen und tollem Publikum zeigen“, sagt Meeting-Direktor Martin Seeber.

Die entsprechenden Zutaten für den sportlichen Leckerbissen liegen bereit. Acht Goldmedaillen-Gewinner von London, angeführt von Speerwurf-Champion Johannes Vetter, starten im Olympiastadion.

Stars der Branche wie Renaud Lavillenie (Stabhochsprung) hoffen auf eine WM-Revanche. Und deutsche Senkrechtstarter wie Sprinterin Gina Lückenkemper und Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen präsentieren sich zum Ausklang der Saison noch einmal vor etwa 50 000 Fans. Gleiches gilt für Laura Müller vom LC Rehlingen (200 Meter) und die Neu-Saarbrückerin Claudia Salman-Rath (Weitsprung).

Ein Höhepunkt dürfte das Aufeinandertreffen der ungleichen Diskus-Brüder Robert und Christoph Harting werden. „Berlin ist meine Stadt“, sagte Robert Harting. Und auch Rio-Olympiasieger Christoph dürfte besonders motiviert sein, er hatte es überraschend nicht zur WM geschafft und sehnt jetzt die „aufgeheizte Stimmung“ herbei. Die Harting-Brüder bekommen es zudem mit dem neuen Weltmeister Andrius Gudzius (Litauen) zu tun.

Zum echten Hingucker dürfte sich aber auch die erstmals aufgebaute Fan-Bühne in der Ostkurve entwickeln. Die Brücke wird über die blaue Laufbahn gebaut, zehn Meter breit, 25 Meter lang und rund vier Meter hoch – auf ihr sollen sich Athleten und Publikum begegnen. „Wir wollen in der Leichtathletik Stars und Vorbilder zum Anfassen. Wir möchten mitten im Stadion einen Platz schaffen, wo sich kleine und große Fans mit ihren Idolen treffen, Autogramme bekommen und Selfies mit Blick aufs Marathontor machen können“, sagt Seeber. Die Läufer rennen also durch einen Tunnel. Eine „richtig coole Idee“, meint Sprinterin Lisa Mayer.

Fast schon zum Klassiker hat sich das Speerwurf-Duell zwischen Vetter und Olympiasieger Thomas Röhler, der in London nur undankbarer Vierter wurde, entwickelt. Nicht nur der Jenaer kann sich jetzt bei Vetter revanchieren, auch der WM-Zweite Jakub Vadljech und der WM-Dritte Petr Frydrych (beide Tschechien) werfen im Olympiastadion. Vadljech hatte Vetter und Röhler erst am Donnerstagabend beim Diamond-League-Meeting in Zürich düpiert und ihnen den 50 000-Dollar-Jackpot weggeschnappt. Während Röhler mit 86,59 Metern zumindest Zweiter wurde und dafür eine Prämie von 20 000 Dollar kassierte, musste sich Vetter mit 86,15 Metern und Rang vier begnügen. Vadlejch kam auf 88,50 Meter.

Ein Happy End vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Letzigrund gab es für Mo Farah. Der viermalige Olympiasieger und sechsfache Weltmeister auf den Langstrecken gewann sein letztes Karriererennen auf der Bahn über 5000 Meter in 13:06,05 Minuten. Mit einem starken Auftritt meldete sich Gesa Felicitas Krause knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz-Drama bei der Weltmeisterschaft in London auf der Bahn zurück. Die 25-Jährige verpasste ihren deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis nur um 15 Hundertstelsekunden. In 9:15,85 Minuten belegte Krause in einem Top-Feld den sechsten Platz.

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