Leichtathleten verärgert wegen ARD-Vertrag mit Sauerland-Boxstall

Hannover. Für die Leichtathleten muss es wie ein Tiefschlag wirken. ARD und ZDF zeigen aus Kostengründen keine Live-Bilder von den beiden kommenden Weltmeisterschaften, aber das Erste will einen Dreijahresvertrag mit einem Box-Promoter abschließen, der nach Medienberichten einen Wert von geschätzten 54 Millionen Euro haben soll

Hannover. Für die Leichtathleten muss es wie ein Tiefschlag wirken. ARD und ZDF zeigen aus Kostengründen keine Live-Bilder von den beiden kommenden Weltmeisterschaften, aber das Erste will einen Dreijahresvertrag mit einem Box-Promoter abschließen, der nach Medienberichten einen Wert von geschätzten 54 Millionen Euro haben soll. Der Kontrakt ist bereits verkündet, aber noch nicht gültig - denn er ist intern umstritten und noch nicht endgültig abgesegnet."Wir finden die Entscheidung unverständlich, dass für diese Veranstaltungen Geld keine Rolle spielt, für die olympische Kernsportart aber um jeden Euro geknausert wird", sagte Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), gestern. Die Leichtathleten hatten zuletzt massiv protestiert, weil ARD und ZDF aus Kostengründen keine Bilder von der Weltmeisterschaft im Sommer in Daegu/Südkorea eingekauft hatten. Geschätzte zwölf Millionen Euro soll der Rechtehändler IEC in der bisher letzten Verhandlungsrunde für die Pakete der WM in Südkorea und der WM 2013 in Russland verlangt haben. Mehr als vier Mal soviel soll es für den Sauerland-Stall geben, der im Gegenzug von 2013 bis 2015 je zehn bis zwölf Boxkämpfe für TV-Übertragungen im Ersten organisieren würde. Die ARD machte keine Angaben zum Volumen des Vertrags. Das ZDF war im vergangenen Jahr aus dem Boxen ausgestiegen.

Der Box-Vertrag wurde bereits vor einem Monat in einer Pressemitteilung der ARD öffentlich gemacht. Doch er steht noch unter einem Gremienvorbehalt. So fehlt die Zustimmung der Rundfunkräte von den ARD-Mitgliedern WDR, NDR und SWR. In einigen Sendern müssen bei derart hohen Summen die Kontrollgremien zustimmen. dpa

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