Die beste Tennisspielerin der Welt war eine Nummer zu groß für Angelique Kerber. Die Kielerin hat in ihrem ersten Spiel beim WTA-Finale in Istanbul die befürchtete Lehrstunde von Titelverteidigerin Serena Williams erhalten. In nur 64 Minuten unterlag die insgesamt chancenlose Kerber gestern Abend der 17-maligen Grand-Slam-Siegerin 3:6, 1:6. Die 25 Jahre alte Kerber war bereits im Vorjahr bei ihrem Masters-Debüt in drei Spielen sieglos geblieben.

Im nächsten WM-Match in der Roten Gruppe am morgigen Donnerstag gegen die Polin Agnieszka Radwanska oder die Tschechin Petra Kvitova, die gestern Abend aufeinandertrafen (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet), steht Kerber bereits unter Siegzwang, um nicht frühzeitig alle Chancen auf den Halbfinal-Einzug zu verspielen.

Für Kerber war es im vierten Duell mit der dominierenden Spielerin des Jahres die dritte Niederlage. Schon 2012 hatte Williams die deutsche Nummer eins in der Masters-Vorrunde glatt mit 6:4, 6:1 bezwungen. Die Neuauflage verlief gestern ähnlich einseitig. Kerber begann gegen Williams nervös, gab direkt ihr erstes Aufschlagspiel ab und vergab zwei Breakbälle zum 1:2.

In der Folge bemühte sich Kerber zwar, mutig mitzuspielen und ging gerade mit den Grundschlägen viel Risiko, konnte die Favoritin aber nicht ernsthaft gefährden. Nach 34 Minuten machte Williams den Gewinn des ersten Satzes perfekt. Auch in Durchgang zwei kassierte Kerber direkt ein Break, ihr Widerstand war damit gebrochen - der Rest war für Williams ein Spaziergang.

Im ersten Spiel der mit sechs Millionen Dollar dotierten WM hatte sich die Weißrussin Victoria Asarenka in der Weißen Gruppe mit 7:6 (7:4), 6:2 gegen die Italienerin Sara Errani durchgesetzt.