Fußball-Regionalliga Südwest Lehmanns Verletzung trübt starken Auftritt

Elversberg · Fußball-Regionalligist SV Elversberg besiegt die TSG Hoffenheim II nach 0:2-Rückstand noch mit 4:2.

Der Elversberger Torhüter Frank Lehmann wird mit einer Trage abtransportiert. Ihm droht eine längere Verletzungspause.

Der Elversberger Torhüter Frank Lehmann wird mit einer Trage abtransportiert. Ihm droht eine längere Verletzungspause.

Foto: Thomas Wieck

Was die SV Elversberg in dieser Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest manchmal anbietet, ist an Unterhaltungswert kaum zu überbieten – und das alles ohne Zuschauer. Am Samstag drehte die SVE im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg. Viel gejubelt wurde aber nicht. Torhüter Frank Lehmann, einer der absoluten Leistungsträger, hatte sich in der 82. Minute schwer am Knie verletzt.

Lehmann hatte den Ball nach einer Flanke abgefangen, kam auf dem Boden auf und wälzte sich sofort schmerzverzerrt. Er signalisierte direkt seine Auswechslung und wurde nach fünfminütiger Behandlung mit der Trage vom Feld gebracht. Nach SZ-Informationen sollen laut der ersten Untersuchung im Krankenhaus alle Bänder heil geblieben und nur das Schienbeinköpfchen herausgesprungen sein.

„Wir können noch gar nichts sagen. Wir müssen die genaue Diagnose am Montag abwarten“, sagte SVE-Sportdirektor Ole Book. Für Lehmann kam in den letzten Minuten Ersatztorhüter Eric Gründemann ins Spiel – und feierte ein ganz starkes Debüt. Gründemann wehrte in der 87. Minute einen Freistoß ganz stark ab. Trotzdem muss sich die SVE wohl nach einem neuen Torhüter umgucken. Dass Lehmann in wenigen Wochen zurückkommt, ist unwahrscheinlich. Die Torhüter der zweiten Elversberger Mannschaft und der A-Jugend sind wegen Corona seit Monaten ohne Training und Spielpraxis. „Wir wollten eigentlich einen Stürmer holen, aber es kann sein, dass wir jetzt andere Prioritäten haben. Es hängt alles an der Diagnose am Montag“, sagte Book.

Dass die SVE aus dem Sieg dennoch viel Mut schöpfte, lag an der Art und Weise, wie die Spieler aufgetreten waren. Die SVE war das dominierende Team von Beginn an und drückte die Hoffenheimer weit in deren Hälfte. Doch das Glück war erneut nicht auf Seiten der SVE. Lehmann spielte in der 24. Minute einen Pass viel zu kurz auf Innenverteidiger Kevin Conrad, der foulte daraufhin seinen Gegenspieler im Strafraum. Chinedu Ekene verwandelte den Elfmeter zum 1:0 für die TSG. Zwei Minuten später fälschte Innenverteidiger Torben Rehfeldt eine Flanke ins eigene Tor zum 0:2 ab.

Doch anstatt die Köpfe hängen zu lassen, bewiesen die Elversberger Charakterstärke. Kevin Koffi verkürzte mit einem 18-Meter-Schuss in der 31. Minute auf 1:2, Rehfeldt erzielte noch vor der Pause den 2:2-Ausgleich (40.). Trotz der Elversberger Überlegenheit hatten beide Mannschaften weiter Großchancen. Lehmann rettete vor seiner Verletzung zwei Mal in höchster Not, und in der Offensive kam Freistoßspezialist Eros Dacaj nach sieben Monaten in Elversberg an. Aus 18 Metern schweißte der 24-Jährige den Ball in der 75. Minute in den Winkel zum 3:2 – ein Traumtor. Luca Schnellbacher traf kurz darauf zum 4:2.

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