Lautern spielt nicht gut, aber erfolgreich

Kaiserslautern. Am Ende war es ein stiller Jubel von Franco Foda. Immer wieder war der Trainer während des Spiels laut geworden. Wild gestikulierend hatte er seiner Mannschaft klar machen wollen, was sie alles falsch gemacht hatte und wie sie es doch bitte besser machen solle. Als dann endlich abgepfiffen war, als sein 1

Kaiserslautern. Am Ende war es ein stiller Jubel von Franco Foda. Immer wieder war der Trainer während des Spiels laut geworden. Wild gestikulierend hatte er seiner Mannschaft klar machen wollen, was sie alles falsch gemacht hatte und wie sie es doch bitte besser machen solle. Als dann endlich abgepfiffen war, als sein 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 gewonnen hatte und den ersten Heimsieg seit zehn Monaten feierte, hob er einfach nur still beide Fäuste gen Himmel. Er wusste, dass es kein gutes Spiel gewesen war, aber er wusste auch, dass das letztlich egal war. Denn der FCK orientiert sich nach dem Erfolg gegen den MSV Duisburg in der 2. Fußball-Bundesliga weiter nach oben Richtung Aufstiegsplätze.

"Haben nur noch reagiert"

"Der Sieg war eine große Erleichterung", sagte Foda. Selten, viel zu selten hatte der FCK mit Druck und Präzision nach vorne gespielt. Für einige Momente mal in der ersten Halbzeit, als erst Mohamadou Idrissou und dann Alexander Baumjohann knapp am Tor vorbeigeschossen hatten. Vor allem aber nach 41 Minuten, als der Großrosseler Hendrick Zuck nach Idrissous Pass so kaltschnäuzig getroffen hatte, als wäre es nicht sein fünftes Spiel, sondern seine fünfte Saison in der 2. Liga gewesen.

Doch statt nun mit der Führung im Rücken kontrolliert in die zweite Halbzeit zu gehen, entglitt dem FCK das Spiel. "Nach der Halbzeit haben wir nur noch reagiert. Wir waren nicht in der Lage, das Spiel zu kontrollieren", erklärte Foda: "Erst nach dem Ausgleich waren wir besser im Spiel." Valeri Domovchiyskyi hatte in der 61. Minute die Unordnung in der FCK-Abwehr genutzt, wo Neuzugang Marc Torrejón in die Startelf gerückt war.

Erst danach drängten und drückten die Lauterer - allerdings mehr mit Wut im Bauch als mit klarer Offensiv-Struktur. Duisburg hätte bei besserer Chancenverwertung durchaus selbst in Führung gehen können. Dass Mimoun Azouaghs Tor zum 2:1 zwar wunderhübsch anzusehen, aber eben auch eine Einzelaktion und nicht Ergebnis eines geplanten Spielzugs war, schien an diesem Nachmittag die logische Konsequenz.

Individuelle Klasse entscheidend

"Es war nicht unser bestes Spiel heute. Aber wir haben gezeigt, dass wir nicht viele Chancen brauchen", sagte Kapitän Albert Bunjaku. Es war vor allem die individuelle Klasse und Qualität des Kaders, die gestern vor 29 869 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion für diesen Sieg gesorgt hatte. Insofern wirkte das Schlusswort von Duisburgs neuem Trainer Kosta Runjaic fast schon wie ein leises Stoßgebet, wissend, dass es kaum einen schwereren Gegner in der 2. Liga gibt: "Der FCK gehört in die Bundesliga." Es hat ihm niemand widersprochen. jbö

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