Lauf, Robben, lauf!

Gelsenkirchen. Bastian Schweinsteiger schwärmte vom "Wahnsinnstor". Uli Hoeneß war stolz auf seinen "Weltklassespieler". Und selbst die deprimierten Schalker sparten nach dem Pokal-K.o. nicht mit Lob für den Geniestreich von Arjen Robben. "Wenn er einmal mit dem Ball antritt, ist er sehr schwer zu halten

 Bayerns Arjen Robben feiert nach dem Halbfinal-Sieg beim FC Schalke das Erreichen des DFB-Finales und natürlich sein sensationelles Tor in der Verlängerung. Foto: Inside-Picture

Bayerns Arjen Robben feiert nach dem Halbfinal-Sieg beim FC Schalke das Erreichen des DFB-Finales und natürlich sein sensationelles Tor in der Verlängerung. Foto: Inside-Picture

Gelsenkirchen. Bastian Schweinsteiger schwärmte vom "Wahnsinnstor". Uli Hoeneß war stolz auf seinen "Weltklassespieler". Und selbst die deprimierten Schalker sparten nach dem Pokal-K.o. nicht mit Lob für den Geniestreich von Arjen Robben. "Wenn er einmal mit dem Ball antritt, ist er sehr schwer zu halten. Ich habe noch alles versucht und die Grätsche angesetzt, war aber eine halbe Sekunde zu langsam", gestand Heiko Westermann, der den 26 Jahre alten Niederländer bei dessen Solo über den halben Platz ebenso wenig am 1:0-Siegtreffer hindern konnte wie Lukas Schmitz, Christoph Moritz oder Torhüter Manuel Neuer. Mit seinem platzierten Linksschuss in der 112. Minute schoss der Dribbelkünstler den FC Bayern München ins DFB-Pokalfinale am 15. Mai in Berlin gegen Titelverteidiger Werder Bremen und erhielt seinem Club drei Titelchancen.

Längst haben sich die 25 Millionen Euro Ablöse für Robben bezahlt gemacht, die an Real Madrid flossen. Mit seinen Treffern gegen den AC Florenz (2:3) bescherte Robben den Bayern den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester United. Und auch in der Meisterschaft ist der Spitzenreiter nicht zuletzt dank der zehn Tore von Robben in 18 Einsätzen auf Titelkurs.

"Ich glaube, ich habe mein zweites Leben gefunden in der Verlängerung", sagte Robben nach seinem spektakulären Kraftakt, der die Schalker Pokalträume zerstörte. Er hofft, dass von seinem Siegtor beim Tabellenzweiten ein Signal für den Meisterschafts-Endspurt und die Champions League ausgeht: "Wir haben in den nächsten Wochen vier, fünf wichtige Spiele. Wenn wir verloren hätten, wären diese Partien schwerer geworden. So haben wir viel Selbstvertrauen."

Schalkes Trainer Felix Magath erkannte die technische und taktische Überlegenheit des Gegners auf dem viel kritisierten Holperrasen zwar an, sah seine Mannschaft aber nicht hoffnungslos im Hintertreffen: "Es war ja keine Vorführung, sondern wir haben mit einer guten Leistung das Finale verpasst. Und letztlich haben die Einzelaktion und das Weltklassetor von Robben das Spiel entschieden." dpa

Hintergrund

Bundestrainer Joachim Löw muss wegen des DFB-Pokalfinales zwischen Bayern München und Werder Bremen einen personellen Engpass beim Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft hinnehmen. Im Testspiel am 13. Mai in Aachen gegen Malta muss er auf bis zu zehn Spieler von Bayern und Werder verzichten, die am 15. Mai in Berlin um den DFB-Pokal kämpfen. Die Situation könnte sich verschärfen, falls Michael Ballack mit dem FC Chelsea ins englische Pokalfinale (15. Mai) und der Hamburger SV oder der VfL Wolfsburg ins Finale der Europa League (12. Mai) einziehen sollten. dpa

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