Lauda warnt: Vettel ist „ein außerordentlicher Pilot“

Suzuka · Während Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel warnt und den Deutschen in höchsten Tönen lobt, gibt sich Formel-1-Titelverteidiger Lewis Hamilton trotz der Pleite in Singapur gelassen.

Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda rechnet im Kampf um den Formel-1-Titel fest mit Ferrari-Star Sebastian Vettel . "Die Meisterschaft ist offen, man muss auf alles achtgeben. Ich bleibe der Ansicht, dass Mercedes immer noch das stärkste Auto hat. Doch Vettels Leistungen zwingen uns, die Augen offen zu halten. So ein Pilot ist äußerst gefährlich. Und Ferrari ist wieder zurück", sagte der Österreicher.

Der viermalige Weltmeister Vettel sei "ein außerordentlicher Pilot", lobte Lauda: "Er hat in Singapur ein berauschendes Rennen bestritten, wie es nur große Meister können. Er hat zwei Eigenschaften, die nur wenig andere besitzen: Kopf und Geschwindigkeit." Vettel ist mit 203 Punkten WM-Dritter. Davor liegen Titelverteidiger Lewis Hamilton (252 Zähler) und dessen Mercedes-Stallrivale Nico Rosberg (211).

Für Lauda sei es am schlimmsten gewesen, Singapur ohne wirkliche Erkenntnisse zum eigenen Versagen verlassen zu müssen: "Und dies ausgerechnet in einem Moment, in dem ich das stärkste Ferrari-Team der letzten Jahre gesehen habe." Hamilton schied in Singapur mit einem technischen Defekt aus, Rosberg fuhr wegen fehlender Motor-Leistung nur auf Rang vier.

Der Mercedes-Rennstall arbeitet daran, bis zum Großen Preis von Japan am kommenden Sonntag in Suzuka (7 Uhr/RTL) eine Lösung zu finden. "Ich will positiv denken, die Niederlage vom Sonntag hat uns wachgerüttelt", sagte Lauda: "Wir haben einen großen Vorsprung Ferrari gegenüber. Doch es genügt ein anderes Rennen, das schlecht verläuft, und Ferrari ist bereit, uns anzugreifen."

Im Gegensatz zu Lauda gab sich Hamilton nach der Albtraum-Nacht von Singapur entspannt. "Ich werde in Suzuka zurückschlagen, da mache ich mir keine Sorgen", erklärte der Weltmeister, "Singapur war ein seltsames Wochenende, aber ich bleibe gelassen." Im kühleren Japan soll es mit härteren Reifen anders laufen. Hamilton hofft auf Saisonsieg Nummer acht, mit dem er in der ewigen Bestenliste mit dem Brasilianer Ayrton Senna (41 Grand-Prix-Siege) gleichziehen könnte. "Natürlich will ich gewinnen", sagte Hamilton. In Suzuka siegte er zwei Mal, zuletzt im vergangenen Jahr. Angst vor einem neuerlichen Ausfall hat der Brite nicht: "Unsere Zuverlässigkeit ist sehr hoch. Aber ich bin schon lange genug dabei, um zu wissen, dass man nicht immer gewinnen kann."

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