Nordische Ski-WM in Seefeld Carl überrascht bei WM in Seefeld als Fünfte im Sprint

Seefeld · Peter Schlickenrieder nahm Victoria Carl in die Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Die Thüringerin ihrerseits schaute immer wieder ungläubig in die Runde, wusste nicht, was sie mit den vielen Glückwünschen für ihren völlig überraschenden fünften Platz im Freistil-Sprint, der ersten Entscheidung bei den Nordischen Ski-WM in Seefeld, anfangen sollte.

„Ich muss mich ein paar Mal kneifen, um es zu kapieren“, sagte Carl.

Ein fünfter Platz der geplagten deutschen Langläufer – für Bundestrainer Schlickenrieder und sein Team war es ein Traumstart. „Vickys Halbfinale war das Beste, was ich an Beinarbeit und Taktik heute überhaupt gesehen habe“, lobte der sonst eher kritische Schlickenrieder. Carl, die überhaupt zum ersten Mal ein Sprint-Finale erreichte, hatte zweimal die gleiche Taktik gewählt, war stets erst am letzten Anstieg nach vorn gegangen. Im Finale war sie gegen die Großen des Sprints dann chancenlos. „Da haben ihr ein paar Körner gefehlt. Aber die Medaille heben wir uns für die Heim-WM 2021 in Oberstdorf und für Olympia auf“, sagte der Trainer.

Der höher eingeschätzten Sandra Ringwald unterlief im Halbfinale ein taktischer Fehler, sie wurde schließlich Zwölfte. Die überlegenen Weltmeister kommen aus Norwegen. Maiken Caspersen Falla verteidigte ihren Titel, Johannes Kläbo holte sich nach dem Olympiasieg auch seinen ersten Einzel-WM-Titel im Sprint. Die deutschen Männer schieden in der Qualifikation aus.

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