Langläufer klagen über Termine, aber keine Besserung in Sicht

Toblach. Gerade in einer Olympia-Saison wie der aktuellen steht bei den Langläufern das leidige Thema Wettkampfkalender immer wieder auf der Tagesordnung. Eine schnelle Lösung, so scheint es, wird es aber nicht geben. Zu groß sind die Interessenunterschiede von Sportlern, nationalen Verbänden, Veranstaltern und Weltverband. "Ich weiß nicht, in welche Richtung die FIS will

Toblach. Gerade in einer Olympia-Saison wie der aktuellen steht bei den Langläufern das leidige Thema Wettkampfkalender immer wieder auf der Tagesordnung. Eine schnelle Lösung, so scheint es, wird es aber nicht geben. Zu groß sind die Interessenunterschiede von Sportlern, nationalen Verbänden, Veranstaltern und Weltverband. "Ich weiß nicht, in welche Richtung die FIS will. Im Moment erkenne ich da kein System", sagt etwa Tobias Angerer und begründet: "Zieht man die Tour de Ski und Olympia ab, bleiben elf Distanz- und elf Sprintrennen. Als ich 2006 und 2007 den Gesamt-Weltcup gewonnen habe, waren es 16 Distanzrennen, acht Sprints insgesamt." Einen weiteren Gesamtsieg im Weltcup hakt er allein schon deshalb für die Zukunft ab. Angesichts der Spezialisierung auf Distanzrennen oder auf Sprints sei dies unmöglich.Eine Möglichkeit, dem zu begegnen, wäre eine eigene Sprint-Weltcupserie. Doch schon da spaltet sich das Lager der Aktiven. "Ich fände das nicht gut. Gerade Sprints machen so ein Weltcup-Wochenende bunter. Ich möchte auf diese Wettkampfform eigentlich nicht verzichten", meint Evi Sachenbacher-Stehle.Jürg Capol, Wettkampf-Leiter Langlauf in der FIS, wehrt die Kritik am Tour-Ruhetag im italienischen Toblach ab. "Es wird immer so sein, dass ein Distanzläufer den Gesamtweltcup gewinnt. Schließlich gibt es bei der Tour de Ski und beim Weltcup-Finale insgesamt 600 Punkte für den Gesamterfolg, dazu noch 200 Bonus-Punkte bei Distanzrennen. Da kann gar kein Sprinter vorn sein", sagt der Schweizer. Er hat ausgerechnet, dass es im Saisonverlauf 2110 Punkte für Distanzläufer gibt, allerdings nur 1050 für Sprinter.Jürg Capol verweist zugleich auf den Konsens mit den nationalen Verbänden, die den Wettkampfkalender mittragen müssen. "Ein Sprint-Weltcup als Extra-Veranstaltung geht auch nicht. Da wären die Starterfelder zu klein, der logistische Aufwand zu groß", bemerkt Capol. Die Hoffnung der deutschen Läufer auf kompakte Veranstaltungen kann Capol auch nicht erfüllen. Und so dürfte der Terminstress vor allem natürlich in Olympia-Jahren vorerst bleiben - zum Leidwesen der Sportler. dpa

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