Lakic fürchtet das Überangebot im Angriff nicht

Kaiserslautern · Kurz vor dem Ende der Wechselfrist hat Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Rückkehrer Srdjan Lakic haben die Pfälzer nun eine Offensiv-Option mehr.

Eine Überraschung war es nicht mehr, als Srdjan Lakic am Freitag auf der kurzfristigen Pressekonferenz des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern den Platz zwischen Trainer Kosta Runjaic einnahm. Die Pfälzer stellten ihn als zweiter Winterneuzugang vor. Denn schon am Morgen hatte Lakic über den Informationsdienst "Twitter" seinen Wechsel bestätigt und erklärt: "Kaiserslautern ist meine Heimat, ich bin sehr froh, dass es so gekommen ist".

Warum Heimat? Drei Jahre lang - zwischen 2008 und 2011 - schnürte der Kroate schon einmal für den FCK die Fußballschuhe und erzielte dabei in Liga eins und zwei 35 Treffer in 80 Partien. Anschließend wechselte "Laki", wie er von seinen Mitspielern gerufen wird, zum Bundesligisten VfL Wolfsburg. Dort wurde er aber nicht glücklich und spielte zuletzt auf Leihbasis bei Eintracht Frankfurt. Da saß er ebenfalls meistens nur auf der Bank. Weil sein Lizenzspielerspielervertrag in Wolfsburg und der Leihvertrag mit Eintracht Frankfurt nun aufgelöst wurden, konnte der 30-jährige ablösefrei zum FCK wechseln. Zunächst nur bis Saisonende, mit der Option auf ein weiteres Jahr.

Im Sturmzentrum der Roten Teufel erwartet Lakic ein sehr harter Konkurrenzkampf. Mit Simon Zoller (zehn Tore) und Mohamadou Idrissou (acht Tore, neun Vorlagen) hat der FCK bereits das erfolgreichste Sturmduo der 2. Liga in seinen Reihen. Darüber hinaus ist Albert Bunjaku nach seiner schweren Knieverletzung wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Der Kapitän war in der vergangenen Saison ebenfalls ein Torgarant für die Pfälzer. Auch Olivier Occéan wird seinen Platz im Team sicher nicht freiwillig räumen. Der Kanadier machte im Trainingslager im türkischen Belek mit starken Leistungen auf sich aufmerksam, traf in den Testspielen gegen Austria Wien (2:0) und den SC Paderborn (3:2).

Verschärft wird die Situation im Angriff dadurch, dass Trainer Kosta Runjaic in Belek mehrfach Formationen mit nur einer Sturmspitze ausprobieren ließ und von dem Ergebnis so angetan war, dass er eine solche Aufstellung in Zukunft nicht ausschließen will. Srdjan Lakic lässt das Überangebot an hochkarätigen Stürmern zumindest vordergründig kalt: "Der FCK hat ein starkes Team, da ist Konkurrenzkampf doch völlig normal." Für den Neuzugang gibt es mit dem FC Kaiserslautern nur ein Ziel: "Ich wäre nicht gekommen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass wir aufsteigen können", so der 30-jährige.

Entgegen Gerüchten hat der Wechsel von Lakic zum FCK nichts mit einem Abgang von Simon Zoller zu tun. Wie der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz bestätigte, hat der FC Fulham aus der englischen Premier League zwar ein Angebot über knapp drei Millionen Euro abgegeben, der FCK lehnte aber ab. Zollers Einsatz in den nächsten Wochen steht dennoch auf der Kippe. Die Oberschenkelverletzung des Stürmers erwies sich als schwerwiegender als angenommen - eventuell muss Kaiserslautern noch bis März auf Zoller verzichten. Gut also, dass "Laki" zurück in seiner Heimat ist.Großes Lob für die Nachwuchsarbeit des 1. FC Kaiserslautern. Wie der FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag mitteilte, wurde das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Zweitligisten vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der deutschen Fußball-Liga (DFL) mit der Höchstwertung von drei Sternen ausgezeichnet. In sechs von acht Bewertungskategorien erhielt das NLZ der Roten Teufel die Note "exzellent".

Bei der vergangenen Zertifizierung vor drei Jahren bekam der FCK keinen Sternen. "Das ist ein herausragendes Ergebnis, das uns mit Stolz erfüllt. Wir haben Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen", meinte Kuntz, der vor allem die Arbeit von Konrad Fünfstück, dem Leiter des Leistungszentrums, lobte. Fünfstück und 80 weitere Mitarbeiter des NLZ sind an der Ausbildung von 164 jungen Fußballern in zehn verschiedenen FCK-Jugendteams beteiligt.

Die starke Nachwuchsarbeit lohnt sich auch finanziell. Aus einem Förderfonds der Europäischen Fußballunion (Uefa) erhält Kaiserslautern bis zur nächsten Zertifizierung jährlich etwa 400 000 Euro.

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