Lady Gaga und 12,5 Millionen Pizzas
Houston · Der Super Bowl ist nicht nur Sport, sondern auch ein gigantischer Wirtschaftsfaktor.
() In den USA grassiert wieder eine besondere Krankheit: die "Super Bowlitis". Egal, wer das Finale der nordamerikanischen Football-Liga NFL zwischen den Atlanta Falcons und den New England Patriots in Houston gewinnt - der Griff zur Kopfschmerztablette am Montag ist bei vielen programmiert. In den USA verzeichnen Apotheken eine um 20 Prozent höhere Nachfrage nach Aspirin. Schließlich laufen rund um den Super Bowl 120 Millionen Liter Bier durch die Kehlen - der eine oder andere Kater ist da verständlich. Zum Erfrischungsgetränk gehören Snacks wie Chicken Wings, Nachos, Chips oder auch Pizza. Laut Zeitschrift "Forbes" werden 1,33 Milliarden Hähnchenflügel verzehrt, 12,5 Millionen Pizzas bestellt und 55 Tonnen Avocados zum Dip verarbeitet.
Nur an Thanksgiving, dem Erntedankfest Ende November, macht der Lebensmittelhandel noch mehr Umsatz. Danach kommt schon das Super-Bowl-Wochenende. Um die Nachfrage zu befriedigen, stellt Pizza Hut beispielsweise 11 000 neue Mitarbeiter ein. Das gab das Unternehmen Mitte Januar bekannt.
In rund drei Stunden Spieldauer gibt's viele Gelegenheiten zum Essen und Trinken: Die effektive Spielzeit, also die Zeit, in der der Ball wirklich bewegt wird, beträgt in den NFL durchschnittlich elf Minuten. Trotzdem kleben mehr als 100 Millionen Amerikaner und 900 Millionen Zuschauer weltweit ohne Pause am Bildschirm.
In der Halbzeit-Show, für die erst seit 1991 Popstars sorgen, darf dieses Mal Lady Gaga auftreten.
Mit Spannung erwartet werden auch die eigens für die größte Einzelsport-Veranstaltung der Welt produzierten Werbeclips. 4,8 Millionen Dollar kostet ein während der Halbzeit ausgestrahlter 30-Sekunden-Spot. Doch nicht nur die Firmen müssen tief in die Tasche greifen. Eines der begehrten Eintritts-Tickets wechselt im Schnitt für 2500 bis 3000 Dollar den Besitzer. Karten im freien Verkauf zu ergattern, ist so gut wie unmöglich.