Labbadia, der VfB und die Parallelen zur Hamburger Endzeit

Stuttgart. Der emotionale Ausbruch Bruno Labbadias, der in der schon jetzt legendären Wutrede ("Am Arsch geleckt" und "Die Trainer sind nicht die Mülleimer der Leute") mündete, sei nie ein Thema in der Mannschaft gewesen. Sagt Christian Gentner. "Damit haben wir uns nicht beschäftigt", fügte der Vizekapitän des VfB Stuttgart hinzu

Stuttgart. Der emotionale Ausbruch Bruno Labbadias, der in der schon jetzt legendären Wutrede ("Am Arsch geleckt" und "Die Trainer sind nicht die Mülleimer der Leute") mündete, sei nie ein Thema in der Mannschaft gewesen. Sagt Christian Gentner. "Damit haben wir uns nicht beschäftigt", fügte der Vizekapitän des VfB Stuttgart hinzu. Labbadia hatte in den Tagen danach sowohl Zuspruch (Felix Magath: "Es ist genauso, wie er es sagte") als auch Kritik (VfB-Aufsichtsratschef Dieter Hundt: "Da muss jemand, der in der Öffentlichkeit steht, durch") erfahren. Er selbst wollte sich nicht mehr groß dazu äußern. "Das war am nächsten Tag für mich abgehakt", sagte 46-Jährige am Freitag.Stattdessen sprach er lieber darüber, dass er keine Gedanken an einen Rücktritt verschwendet habe und gerne beim VfB arbeite. Doch wie lange er das noch tun wird, kann niemand voraussagen. Es gibt viele Gerüchte. Nur eines ist sicher: Labbadia steht seit seiner Wutrede unter besonderer Beobachtung. Und am Sonntag (17.30) führt ihn der Spielplan ausgerechnet zum Hamburger SV zurück. Dorthin, wo er im Frühjahr 2010 hatte gehen müssen. Unter anderem, weil er sich mit der Klubführung, den Medien und den Fans überworfen hatte. Es gibt also durchaus Parallelen zur Situation beim VfB. Auch nach dem 2:2 gegen Leverkusen attackierte er die Öffentlichkeit, die Fans und die Oberen des VfB. Labbadia helfen jetzt nur noch Siege, um sich aus dem Dilemma zu befreien. Und damit tut sich der VfB sehr schwer in dieser Saison. In der Bundesliga wollte nur ein Dreier in den ersten sieben Spielen gelingen. Die Folge ist Platz 15 in der Tabelle. Die Mannschaft, die in der Rückrunde der vergangenen Saison noch erfrischenden Offensivfußball spielte und die Europa League erreichte, wirkt verunsichert, seltsam matt, wie ausgewechselt.

In dieser Gemengelage hatte der Kreuzbandriss von Cacau Mitte der Woche gerade noch gefehlt. Nach Cacaus Ausfall stehen den Stuttgartern nur noch zwei echte Stürmer zur Verfügung. Da kann als sicher gelten, dass Labbadia im Winter nachlegen will - wenn er dann noch darf. dapd

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