Kurz vor der Ziellinie

Elversberg · Gestern bekam die SV Elversberg Besuch aus Frankfurt. Eine dreiköpfige DFB-Delegation der Abteilung Leistungszentren kam, sah und entscheidet nun, ob die SVE bereit für ein Nachwuchsleistungszentrum ist.

 Zufriedene Gesichter bei der Begehung (von links nach rechts): Der künftige NLZ-Leiter Peter Eiden, Frank Engel und Michael Pabst vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), Marc Strauß von der SV Elversberg, Andreas Schwinn vom Saarländischen Fußball-Verband und Claus Junginger vom DFB. Foto: Lehmann

Zufriedene Gesichter bei der Begehung (von links nach rechts): Der künftige NLZ-Leiter Peter Eiden, Frank Engel und Michael Pabst vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), Marc Strauß von der SV Elversberg, Andreas Schwinn vom Saarländischen Fußball-Verband und Claus Junginger vom DFB. Foto: Lehmann

Foto: Lehmann

Nach zwei Jahren harter Arbeit war es gestern soweit. Die Sportvereinigung Elversberg hat dem Deutschen Fußballbund (DFB) ihr Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) vorgestellt. Dabei prüfte die dreiköpfige DFB-Delegation der Abteilung Talentförderung/Leistungszentren die Infrastruktur, die Sportstätten und das gesamte Nachwuchskonzept der SVE auf Herz und Nieren. Von der U12 bis zur U21 zählen derzeit bereits 150 Kinder und Jugendliche zum Leistungsbereich des NLZ.

In der Gemeinschaftsschule Neunkirchen und dem Gymnasium am Krebsberg in Neunkirchen geht der SVE-Nachwuchs zur Schule und kommt so, neben der schulischen Ausbildung, auch in den Genuss von Trainingseinheiten durch lizenzierte Fußballtrainer während der Schulzeit. Am Nachmittag trainieren die NLZ-Kicker auf den Natur- und Kunstrasen in Elversberg, Neunkirchen, St. Ingbert, Kutzhof, Heinitz und Göttelborn. Dabei kann der Nachwuchs ab sofort ohne Rücksicht auf die Profis der SV Elversberg auf allen Plätzen trainieren. Die Regionalliga-Mannschaft der SVE übt ab der kommenden Vorbereitung (Beginn: 22. Juni) in einem eigenen Trainingszentrum im französischen Großblittersdorf. Doch zum NLZ gehört noch viel mehr. "Wir haben eine Rundumbetreuung der Kinder mit Ärzten, Physiotherapeuten und Sportpsychologen. Auch der Nachhilfe-Unterricht in der Schule wird eigens koordiniert", sagt Peter Eiden, der Leiter der NLZ und erklärt: "Im Optimalfall schafft ein Nachwuchsspieler von uns den Sprung in den Profikader. Doch das sind deutschlandweit bei allen Profimannschaften nur ein Prozent aller Spieler. Für alle anderen Spieler sorgen wir für die bestmögliche Ausbildung im schulischen und im beruflichen Bereich", sagt Peter Eiden.

Während einige Proficlubs in Deutschland die U23 als Nachwuchsmannschaft bereits abgeschafft haben, hat die SVE aus der U23 eine U21 gemacht, die zur Zeit in der Oberliga Rheinland/Pfalz-Saar kickt. "Wir haben in den letzten Jahren einfach festgestellt, dass der direkte Sprung aus der U19 in den Profibereich zu groß ist. In der U21 können sich die Jungs im Aktiven-Bereich etablieren und Erfahrungen sammeln", so Eiden. Vor fünf Jahren hat die SV Elversberg ihre Denkweise "Alles an Geld für die Profis" in "Wir setzten voll auf den Nachwuchs" geändert. Die U15, die U17 und die U19 spielen mittlerweile um die vorderen Ränge in der Regionalliga mit. Ist die Bundesliga im Nachwuchs schon ein realistisches Ziel? "Wenn wir es schon so früh schaffen sollten, holen wir die Bundesliga natürlich mit", erklärt Peter Eiden.

Und was sagt die DFB-Kommission zum NLZ der SVE. "Die SV Elversberg gibt für einen Regionalligisten ein ganz starkes und beeindruckendes Bild ab", sagt Claus Junginger vom DFB. "Man kann das Engagement und die Bewegung im Verein regelrecht spüren. Was hier passiert, ist sehr, sehr positiv", sagt Michael Pabst vom DFB.

Die Entscheidung, ob die SV Elversberg die Anerkennung eines NLZ vom DFB erhält, fällt erst im kommenden Herbst. "Wir bekommen in den nächsten Wochen noch Bescheid, wie wir aufgestellt sind und ob wir bei gewissen Punkten eventuell noch etwas nachbessern müssen. Dazu hätten wir dann bis August Zeit", so Peter Eiden.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie B-Jugend der SV Elversberg spielt um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga Süd/Südwest. In den Relegationsspielen trifft die Mannschaft von Trainer Dieter Rohe auf Kickers Offenbach - am 21. Juni zunächst zuhause, am 28. Juni in Offenbach. Dass die SVE als Tabellenvierter die Relegation spielen darf, ist kurios: Meister FSV Mainz 05 II und der Tabellendritte 1. FC Kaiserslautern II sind außen vor, weil sie schon in der Bundesliga vertreten sind. Der Tabellenzweite Eisbachtal hat nicht für die Bundesliga gemeldet.Die A-Jugend der SVE schloss die Regionalliga-Saison auf Rang drei ab, die C-Jugend kam auf den sechsten Platz. leh

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