Kurz heißt der Hoffnungsträger

Sinsheim. Als fünfter Trainer innerhalb von zwei Jahren wagt sich Marco Kurz an das Projekt 1899 Hoffenheim: Neun Monate nach seinem Aus auf dem Betzenberg erhält der Ex-Trainer des 1. FC Kaiserslautern eine Bewährungschance im Profi-Geschäft. Kurz wird heute als Hoffnungsträger beim Fußball-Bundesligisten aus dem Kraichgau vorgestellt

 Nun ist es offiziell: Hoffenheim setzt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga auf einen ehemaligen Kaiserslauterner. Marco Kurz wird neuer Trainer von 1899. Foto: Ronald Wittek/dpa

Nun ist es offiziell: Hoffenheim setzt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga auf einen ehemaligen Kaiserslauterner. Marco Kurz wird neuer Trainer von 1899. Foto: Ronald Wittek/dpa

Sinsheim. Als fünfter Trainer innerhalb von zwei Jahren wagt sich Marco Kurz an das Projekt 1899 Hoffenheim: Neun Monate nach seinem Aus auf dem Betzenberg erhält der Ex-Trainer des 1. FC Kaiserslautern eine Bewährungschance im Profi-Geschäft. Kurz wird heute als Hoffnungsträger beim Fußball-Bundesligisten aus dem Kraichgau vorgestellt. Interimstrainer Frank Kramer kehrt nach zwei Niederlagen in zwei Spielen in sein Amt als U23-Trainer bei 1899 zurück.

"Ich bin überzeugt davon, dass wir mit ihm die Klasse halten", sagte 1899-Manager Andreas Müller zu Kurz, dessen Dienstbeginn der 1. Januar ist. Müller soll sich mit ihm auf einen leistungsbezogenen Kontrakt, der bis 2014 gilt, geeinigt haben. Das berichtete die "Rhein-Neckar-Zeitung". Nach der schlechtesten Bundesliga-Hinrunde von Hoffenheim seit dem Aufstieg 2008 soll der emotionale Arbeiter Kurz das ursprünglich visionäre Konzept von Mäzen Dietmar Hopp retten. "Kurzfristig geht es nur um den Klassenverbleib. Im zweiten Schritt dann darum, eine Perspektive zu entwickeln", sagte Müller, der den ehemaligen Bundesliga-Profi (300 Spiele/fünf Tore) aus gemeinsamen Spieler-Zeiten beim FC Schalke 04 kennt und mit ihm befreundet ist. "Ich weiß, wie er als Trainer arbeitet. Ich schätze seine charakterlichen Eigenschaften", bedachte der Manager den neuen Trainer mit Vorschusslorbeeren: "Es ist wichtig, dass ich einen Trainer an meiner Seite habe, dem ich vertraue."

Kurz bringt den Österreicher Günther Gorenzel als Co-Trainer mit, der ihn schon bei seinen früheren Stationen 1860 München und FCK unterstützt hat. Da Kaiserslautern in der 2. Bundesliga den dritten Platz belegen, könnte es am Ende der Saison zu einem spannenden Wiedersehen für Kurz mit seinem ehemaligen Club kommen: Denn nach dem derzeitigen Stand würden Hoffenheim und der FCK die Relegation bestreiten.

Am 3. Dezember hatten sich die Hoffenheimer von Markus Babbel getrennt. Der Europameister von 1996 hatte im vergangenen Sommer in seiner Doppelfunktion als Trainer und Manager Fehleinkäufe wie Chris, Patrick Ochs und Eren Derdiyok zu verantworten und war dann mit der Mannschaft aus der Spur gekommen. Dabei hatte Babbel die Teilnahme an der Europa League als Saisonziel ausgegeben. Die Mannschaft liegt nun aber sieben Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. Kurz kennt diese Situation: Er war mit Kaiserslautern vor einem Jahr in den Tabellenkeller gerauscht - und dann am 20. März beurlaubt worden. Unter seinem Nachfolger Krassimir Balakow stieg der FCK am Ende ab. sid/dpa

"Es ist wichtig, dass ich einen Trainer an meiner Seite habe, dem ich vertraue."

1899-Manager Andreas Müller

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