Glasgow. Die Glasgow Rangers sind Weltrekordhalter mit 54 Landesmeister-Titeln. Jetzt steht der 1873 gegründete, insolvente schottische Kult-Club vor dem Absturz in die dritte Fußball-Liga. Grund dafür ist der gescheiterte Versuch, sich mit Gläubigern zu einigen. Die elf anderen Clubs in Schottlands Premier League (SPL) müssen nun in einer Abstimmung entscheiden, ob die Rangers als neu formiertes Unternehmen in der höchsten Spielklasse bleiben dürfen. Die Entscheidung fällt frühestens am Montag, nach Angaben des britischen Senders BBC eventuell aber auch erst bei der Liga-Versammlung im Juli. Bei einer Ablehnung müsste der Rekordmeister zwangsabsteigen. Die Rangers müssten dann mindestens drei Jahre lang auf die Teilnahme am Europacup warten, was die Finanzprobleme verstärken würde."Wir werden uns bei der ersten Gelegenheit mit den Fußball-Behörden kurzschließen, um unsere Position in der SPL zu klären", sagte Vereinschef Charles Green. Er äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung der britischen Steuerbehörde, die als einer der größten Gläubiger einen Rangers-Vorschlag zur Schuldenstundung abgelehnt hatte. Der Club hat 26,8 Millionen Euro Steuer- und insgesamt 68 Millionen Schulden. Er verstehe, dass steuersäumige Vereine bestraft werden müssten. Aber durch die Verbannung aus dem Europacup werde der Verein auch weniger Steuern zahlen, erklärte Green.

Die Rangers wurden in der abgelaufenen Saison hinter Stadtrivale Celtic Glasgow Vize-Meister - trotz zehn Punkten Abzug wegen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Den Fans des mehr als 140 Jahre alten Vereins versprach Green: "Dieser Club wird weiter als Rangers Football Club existieren und im Ibrox-Stadion spielen." red/dpa