Fußball-Bundesliga Kühne macht Druck vor dem Duell der Blamierten

Hamburg · Hamburger SV trifft zum Auftakt auf den FC Augsburg.

Der Gönner grollt. Top-Investor Klaus-Michael Kühne hat die Führungsspitze des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV nach der 1:3-Pokalschlappe beim Drittligisten VfL Osnabrück und vor dem Duell der Blamierten an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg mächtig unter Druck gesetzt. Sogar seine Rolle als großzügiger Förderer der Hanseaten stellte Kühne infrage. „Ich werde wesentlich zurückhaltender sein als bisher. Ich war einfach zu unkritisch“, sagte er in einem Interview. Der HSV sei „ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängen bleiben“.

Bereits am Mittwoch hatte der in der Schweiz lebende Milliardär Trainer Markus Gisdol in einem Interview attackiert: „Er muss sehr viel mehr an der Mannschaft arbeiten. Offensichtlich wird es für den HSV noch schwerer, als ohnehin schon angenommen.“ Pünktlich zum 48. Geburtstag Gisdols am Donnerstag legte der 80-Jährige nach und rügte die fehlende Entscheidungsfreude an der Clubspitze, besonders im Zusammenhang mit dem Tauziehen um die Vertragsverlängerung von Nicolai Müller: „Da ist die HSV-Führung auf der falschen Chaussee und nicht so kraftvoll, wie ich mir das wünsche.“

Auch Sportdirektor Jens Todt bekam sein Fett weg. „Beim Verkauf von Spielern ist bisher herzlich wenig gelaufen, und man hat wenig Erfolg gehabt“, sagte Kühne: „Da wird zu wenig Druck gemacht. Da wird zu wenig Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.“ Todt müsse „mehr Entscheidungsfreude zeigen“.

Gisdol ließ die Kritik abprallen. „Ich verstehe seinen Ärger, seine Sorgen und seine Wünsche. Die Äüßerungen empfinde ich weder als Kritik noch als schlimm. Ich spüre nicht den Ansatz, dass ich nicht den Rückhalt von Herrn Kühne habe.“ Auch der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen blieb gelassen: „Wir sind regelmäßig im Gespräch, da kann es für mich gar keine überraschenden Äußerungen geben.“

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