Ringen Köllerbach bleibt das Maß aller Dinge

Köllerbach · Ringer-Bundesligist gewinnt Spitzenduell gegen Adelhausen mit 17:7. ASV Hüttigweiler Derbysieger, AC Heusweiler überrascht.

 Der Köllerbacher Valentin Seimetz (rotes Trikot) besiegte in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm griechisch-römisch Adelhausens Manuel Wolfer mit 4:1 und steuerte zwei Mannschaftspunkte zum Köllerbacher Sieg bei.

Der Köllerbacher Valentin Seimetz (rotes Trikot) besiegte in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm griechisch-römisch Adelhausens Manuel Wolfer mit 4:1 und steuerte zwei Mannschaftspunkte zum Köllerbacher Sieg bei.

Foto: Iris Bauer

„Ich will meine Kämpfe gewinnen, mit dem KSV die Tabellenführung verteidigen und als Erster in die Playoffs gehen. Und wenn möglich natürlich dann deutscher Meister werden.“ So klar formulierte Horst Lehr, der Überraschungsdritte der Ringer-WM von Oslo, am Rande des Bundesliga-Spitzenkampfes gegen den TuS Adelhausen seine Ziele mit dem KSV Köllerbach.

Befürchtungen, Lehr könnte müde von den Titelkämpfen aus Norwegen zurückkehren, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil. „Ich war ja hingefahren, um zu schauen, wie fit ich eigentlich bin“, erzählte der Ludwigshafener, der an Pfeiffer‘schem Drüsenfieber erkrankt war: „Die WM war nur ein Einstiegswettkampf. Ich bin fitter als gedacht. Und so habe ich die Medaille geholt.“ Kurz, knapp und prägnant wie sein Auftritt gegen Sulejman Ajeti. Der Adelhausener brachte zu viel Gewicht auf die Waage, schenkte den darum ohnehin bedeutungslosen Kampf nach ein paar Sekunden ab.

Anders als oft in den letzten Jahren glänzten beim KSV die unteren Gewichtsklassen. Neben Lehr (57 Kilo Freistil) holten auch Kerem Kamal (61 Kilo Greco), Valentin Seimetz (66 Kilo Freistil), Marc-Antonio von Tugginer (71 Kilo Greco) und Andriy Shyyka (75 Kilo Freistil) fleißig Punkte zum 17:7, den Tarek Abdeslam Sheble (86 Kilo Greco) und Ahmed Bataev (98 kilo Freistil) sicherstellten. In der Tabelle bleibt Köllerbach verlustpunktfrei Spitze.

Einen echten Ringer-Krimi erlebten die Fans in der vollen Illtalhalle in Hüttigweiler beim Derby des ASV gegen den KV Riegelsberg. Vor den letzten beiden Kämpfen in der Klasse bis 75 Kilo lagen die Hausherren nur mit 11:7 vorne. Artiom Deleanu (61 Kilo Greco), Alexandru Burca (80 Kilo Freistil), Kevin Gremm (86 Kilo Greco) und Dennis Balaur (98 Kilo Freistil) hatten für den ASV gepunktet. Balaur lag gegen Asadula Ibragimov bereits 2:7 zurück, schaffte den Ausgleich und holte einen wichtigen Zähler. „Das war für die Moral der Mannschaft wichtig“, sagte ASV-Trainer Christoph Gall.

Aber auch Riegelsberg hatte bis dahin vier Kämpfe für sich entschieden. Calogero Chianetta (57 Kilo Freistil), Paul Riemer (66 Kilo Freistil), Hocine Benserradj (71 Kilo Greco) sowie Yoan Dimitrov (130 Kilo Greco) waren für den KVR erfolgreich. Dann behielt auch noch Simon Monz mit 4:3 die Oberhand gegen Routinier Mathias Schwarz, der Freistiler verkürzte im Gesamtergebnis auf 11:8.

So hatte Jannik Malz die Chance, mit einem hohen Punktsieg auszugleichen, eine technische Überlegenheit oder ein Schultersieg über Hüttigweilers Urs von Tugginer hätte sogar noch zum Sieg für die Gäste geführt. „Wir waren in der komfortablen Situation, kontrolliert ringen zu können, mussten nichts mehr riskieren“, sagte Gall. Von Tugginer unterlag zwar 3:5, der Sieg blieb trotzdem in Hüttigweiler. „Nach unserem schweren Auftaktprogramm tut dieser Erfolg allen gut“, sagte Gall, „aber ich glaube, an diesem Abend ist niemand aus der Halle gegangen, der nicht begeistert war.“

Eine kleine Sensation schaffte der von Personalsorgen geplagte AC Heusweiler bei der favorisierten RKG Freiburg. Die Saarländer waren nur mit neun Sportlern in den Breisgau gereist, mussten die Klasse bis 98 Kilo Freistil unbesetzt lassen und fuhren am Ende dennoch mit zwei Punkten im Gepäck nach Hause. Alexandru Trandafir legte in der Klasse bis 61 Kilo griechisch-römisch seinen Gegner auf die Schultern, Nico Zarcone (66 Kilo Freistil) siegte technisch überlegen, Daniel Meiser (71 Kilo Greco) und Gennadji Cudinovic (130 Kilo Freistil) legten vor, ehe Attila Tamas Tösmagi im letzten Kampf des Abends die Überraschung perfekt machte. Mit 14:3 besiegte er den Freiburger Marc Fischer und bescherte dem AC Heusweiler mit drei Mannschaftspunkten einen so nicht erwarteten 15:14-Auswärtssieg.

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