Kroppach ist eine Nummer zu groß

Saarlouis. Eine würdige Kulisse, ein spannendes Spiel - nur das Ergebnis sollte dem Tischtennis-Bundesligisten TTSV Fraulautern am Ende nicht gefallen. Denn er verlor vor knapp 500 Zuschauern in der Steinrauschhalle das Spitzenspiel gegen den deutschen Meister FSV Kroppach mit 2:3.Damit ist schon früh in der Saison eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen

 Fraulauterns Nummer zwei, Amelie Solja (rechts), ist in ihrer Partie gegen die Ungarin Kristina Toth chancenlos. 500 Zuschauer verfolgten gestern das Spitzenspiel gegen Kroppach. Foto: rup

Fraulauterns Nummer zwei, Amelie Solja (rechts), ist in ihrer Partie gegen die Ungarin Kristina Toth chancenlos. 500 Zuschauer verfolgten gestern das Spitzenspiel gegen Kroppach. Foto: rup

Saarlouis. Eine würdige Kulisse, ein spannendes Spiel - nur das Ergebnis sollte dem Tischtennis-Bundesligisten TTSV Fraulautern am Ende nicht gefallen. Denn er verlor vor knapp 500 Zuschauern in der Steinrauschhalle das Spitzenspiel gegen den deutschen Meister FSV Kroppach mit 2:3.

Damit ist schon früh in der Saison eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen. "Kroppach hat jetzt vier Punkte Vorsprung vor dem Rest - ich glaube nicht, dass die sich mehrere Patzer erlauben. Dafür ist der Kader einfach zu stark", sagte der TTSV-Vorsitzende Heinz Falk nach der Partie. Nur der Ausgeglichenheit dieses Kaders hatte es der deutsche Meister zu verdanken, dass er nicht wie im Vorjahr gegen Fraulautern stolperte.

Doch der Reihe nach: Kroppach pokerte bei der Aufstellung und stellte die Weltranglisten-Achte Wang Yue Gu aus China nur an Position zwei auf, um im Eröffnungseinzel gegen Fraulauterns Nummer eins Li Fen gleich für klare Verhältnisse zu sorgen. Doch dieser Plan war ein Schuss nach hinten, denn Li zeigte eine Weltklasse-Vorstellung. Den ersten Satz verlor sie mit 3:11, doch dann drehte sie auf und holte durch ein 11:7, 11:5 und 11:9 den ersten Punkt für ihre Mannschaft.

Aber Kroppach hat drei Spielerinnen im Kader, die zur Spitzenspielerin taugen - und wohl in jedem anderen Bundesligaverein auch die Nummer eins wären. Im Anschluss sorgte nämlich die Ungarin Kristina Toth, Nummer 25 in der Welt und zuletzt dreifache Medaillengewinnerin bei den Europameisterschaften in St. Petersburg, mit einem 3:0 gegen Amelie Solja für den Ausgleich.

Die Hoffnungen des TTSV ruhten nun auf der an Position drei bisher ungeschlagenen Schüler-Europameisterin Petrissa Solja. Die hatte die deutsche Nummer eins und Weltranglisten-33. Wu Jiaduo zur Gegnerin. Und die war an diesem Tag eine Nummer zu groß für das 14-jährige Talent. Solja wirkte gehemmt und unsicher, verlor die beiden ersten Sätze mit 7:11 und 6:11. Im dritten lief es besser, über 9:2 kam sie zu einem 11:7-Satzgewinn. Aber die Wende blieb aus, Satz vier ging mit 11:4 an Jiaduo.

Es folgte eine Sternstunde von Fraulauterns Spitzenspielerin Li Fen. Denn was die Chinesin mit einer sich in Topform befindlichen Kristina Toth machte, das glich einer Tischtennis-Demonstration. Variantenreiche Aufschläge, Konter aus dem Lehrbuch - die Ungarin wurde beim 11:3, 11:1 und 11:8 schlichtweg deklassiert.

Doch das reichte nicht: Denn Amelie und Petrissa Solja hatten im Schlussdoppel gegen Wang Yue Gu und Wu Jiaduo keine Chance. "Für uns ist das ein sehr gutes Ergebnis, wir waren auf Augenhöhe", lobte Heinz Falk sein Team trotz der Niederlage. Der TTSV Fraulautern steht mit nun 8:4 Zählern auf Rang drei der Tabelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort