Kroos will die alte Dame rauswerfen

Turin · Juventus Turin hat den ersten Champions-League-Triumph seit 19 Jahren im Visier. Doch der Weg ins Endspiel nach Berlin führt ausgerechnet über Titelverteidiger Real Madrid mit dem deutschen Nationalspieler Toni Kroos.

Toni Kroos hat einen Traum: den dritten Einzug ins Endspiel der Champions League in seiner noch jungen Karriere - vielleicht sogar gegen seinen Ex-Klub Bayern München, zudem in Berlin. Bis dato hätte das erste Jahr des Weltmeisters beim Titelverteidiger Real Madrid nicht besser laufen können. Doch bis zur Krönung stehen noch zumindest 180 Halbfinal-Minuten gegen Juventus Turin bevor.

Es werde eine "harte Aufgabe", verriet der 25-Jährige vor dem insgesamt 17. Europacup-Duell von Real mit Italiens Rekordmeister Juventus Turin am heutigen Dienstag (20.45 Uhr/Sky). Teamkollege "Chicharito" Hernandez warnte: "Berlin ist noch so weit weg. Wir müssen den Weg Schritt für Schritt gehen, und das wird schwer genug." Am 6. Juni soll die insgesamt erste Titelverteidigung der Champions-League-Geschichte perfekt gemacht werden. Und die könnte für die Königlichen, bei denen Nationalspieler und Weltmeister Sami Khedira nicht mal im Aufgebot für Turin steht, noch wichtiger werden, sollte Real national als aktueller Tabellenzweiter der Primera Division hinter dem FC Barcelona die Meisterschaft verpassen. Auf dem Starensemble um Weltfußballer Cristiano Ronaldo lastet ein Druck, den Kroos jedoch auch schon aus seinen Tagen bei den Bayern kennt.

"Wir haben nichts zu verlieren", verkündete indes Juves Mittelfeld-Stratege Andrea Pirlo . Der 35-Jährige drückte dem Hinspiel das Etikett "lebenswichtig" auf. Man müsse mit Intelligenz sowie der richtigen Mischung aus Mut und Vorsicht an die Aufgabe herangehen, sagte der Altmeister, der bereits 2003 mit Juve und 2007 mit dem AC Mailand den berühmten Henkelpott gewann.

Juventus geht mit der Euphorie der am vergangenen Wochenende vorzeitig perfekt gemachten 31. Meisterschaft in die Partie. Der italienische Abo-Meister wird zudem ein Wiedersehen mit Carlo Ancelotti feiern, der einst von 1999 bis 2001 auf der Juve-Bank saß.

Zuletzt wanderte der Pokal 1996 in den Trophäenraum von Juve - nach einem Endspielsieg im Elfmeterkrimi gegen Ajax Amsterdam (4:2). Seit zwölf Jahren winkt der alten Fußball-Dame zumindest wieder ein Finaleinzug. "Wir wollen nach Berlin. Wir haben bewiesen, dass wir zu den besten vier Mannschaften in Europa gehören", sagte Juves Angreifer Alvaro Morata, der einst bei Real unter Vertrag stand. Vor dem Gastspiel von Real spricht die Statistik für die Italiener. Sie sind seit zwölf Europacup-Heimspielen ungeschlagen. Fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage lautet die Heimbilanz gegen die Madrilenen.

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