Fußball Kritik und Besorgnis in der „Causa Özil“

Frankfurt · DFB-Präsident Reinhard Grindel hat nach dem WM-Vorrunden-Aus gravierende Veränderungen im personellen Bereich des Betreuerstabs bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft angekündigt. Er wisse sehr wohl, dass eine Trennung von dem einen oder anderen Mitarbeiter schmerzlich und schwer sein werde, weil Bundestrainer Joachim Löw ein zutiefst loyaler Mensch mit einer hohen sozialen Kompetenz sei.

Aber die Signale aus der Mannschaft und von Oliver Bierhoff sagten ihm, dass es personelle Entscheidungen geben müsse, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

Ex-DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit ist indes besorgt wegen der wachsenden Entfremdung zwischen Nationalteam und Fans. Er kritisiert die DFB-Spitze für den Umgang mit Mesut Özil. Das Krisenmanagement sei kein gutes, das gelte insbesondere für die Causa Özil, sagte Milkoreit. Das Problem der Erdogan-Fotos sei am Anfang unterschätzt worden und habe mittlerweile eine Tragweite erreicht, die es schwierig mache, es zu lösen.

Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, fürchtet sogar um die gesellschaftspolitische Bedeutung der Nationalelf. Der Umgang mit Özil und Gündogan habe das „Potenzial zu gefährden, was diese Nationalmannschaft in den letzten Jahren zu Recht auch verkörpert habe: Dass Integration gelingen könne, auch oder vor allem im Sport.“

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