Krimi in der Rallye-Regenschlacht

Merzig/Dillingen. In den Weinbergen von Perl dreht der SR derzeit einen neuen Tatort-Krimi. Täter und Opfer noch unbekannt. In anderen Teilen des Landes inszenierten gleichzeitig drei Rallye-Teams einen Krimi auf vier Rädern. "Täter" und "Opfer" bekannt. Der Gejagte: Hermann Gaßner, der deutsche Rallyemeister im Mitsubishi Lancer

 4000 Zuschauer verfolgten trotz Dauerregens die Bestzeiten-Jagd auf dem Stadtrundkurs in Dillingen. Foto: Ruppenthal

4000 Zuschauer verfolgten trotz Dauerregens die Bestzeiten-Jagd auf dem Stadtrundkurs in Dillingen. Foto: Ruppenthal

Merzig/Dillingen. In den Weinbergen von Perl dreht der SR derzeit einen neuen Tatort-Krimi. Täter und Opfer noch unbekannt. In anderen Teilen des Landes inszenierten gleichzeitig drei Rallye-Teams einen Krimi auf vier Rädern. "Täter" und "Opfer" bekannt. Der Gejagte: Hermann Gaßner, der deutsche Rallyemeister im Mitsubishi Lancer. Die Jäger: Die Markenkollegen Sandro Wallenwein und Peter Corozza. Ihr Ziel: Die vorzeitige Titelverteidigung des Spitzenreiters in der Meisterschaft verhindern. Und das gelingt ihnen in diesem fünften und vorletzten Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Aber auch erst auf der letzten von zwölf Wertungsprüfungen (WP), auf dem Dillinger Stadtrundkurs.

Nur 1,5 Sekunden lagen die drei Spitzenteams vor diesem Finale auseinander. Der Schwabe Wallenwein mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Sekunden vor Corazza, der wiederum nur 1,4 Sekunden vor Gaßner lag. Zweimal war der Stadtrundkurs zu befahren. 4000 Zuschauer fieberten dem Dreikampf entgegen. Mit einer Bestzeit beim ersten Durchgang untermauerte Wallenwein seine Spitzenposition. Corazza und Gaßner waren zeitgleich. Die Entscheidung musste auf der letzten WP fallen. Mit einer Bestzeit kam Corazza nochmal gefährlich nahe an Wallenwein heran - verpasste den Sieg aber um 1,2 Sekunden. Die zweit schnellste Zeit genügte dem schwäbisch-österreichischen Duo Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer zum Sieg. Damit verwies es Gaßner und seinen Co-Piloten Siggi Schrankl auf den dritten Rang. Somit vertagte Wallenwein die DRM-Entscheidung auf den letzten Lauf in der Lausitz. Gaßner führt vorm Finale mit 124 Punkten vor Wallenwein (107).

"Es war eine Wahnsinns-Woche: Zunächst hatte unser Auto einen Motorschaden, so dass wir uns einen Mitsubishi leihen mussten. Und dann haben wir ohne jeden Test auf der ersten WP am Freitag auf dem Rundkurs in Merzig vor 7000 Zuschauern Bestzeit gefahren. Einfach nur klasse", freute sich der Gesamtsieger, der vier WPs gewann.

Keine Chance, vorne aufzugeigen, hatte der sechsmalige DRM-Meister und mehrfache Sieger der Saarland-Rallye, Matthias Kahle im Porsche 911 GT3. "Wir haben viel Zeit verloren aufgrund falscher Reifen", erklärte er nach der WP 6 (Füsselberg Freisen). Nach der mit 22 Kilometern längsten WP (Steine an der Grenze) kam Kahle zu der Einsicht: "Für unseren Porsche ist es einfach zu rutschig." Beste Saarländer wurden Armin Sommer und Vicky Braun (beide Saarbrücken), die mit ihrem Subaru Impreza WRX STI auf den neunten Gesamtrang fuhren. Trotz zweier Reifenpannen und sich auflösender Kupplungsscheiben gelang Lars Mysliwietz (Piesbach) und Oliver Schumacher (Westerwald) der 13. Gesamtrang. "Riesigen Spaß hatten wir vor allem auf der Wahlener Platte. Da wurden Erinnerungen an 1983 wach, als Walter Röhrl durch Aquaplaning von der Strecke rutschte. Dort oben war es wie ein Tanz auf dem Vulkan - nur mit Wasser."

Insgesamt verfolgten 20000 Zuschauer an zwei Tagen den saarländischen Rallye-Krimi.kos

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