„Krieg wäre es, wenn wir etwas vom FCS wollen würden“

Elversberg · Nach Torhüter Daniel Batz hat der 1. FC Saarbrücken gestern die Verpflichtung eines weiteren Elversbergers bekannt gegeben: Markus Obernosterer.

 Markus Obernosterer schaut dem Training aus der Eistonne zu. Sein Wechsel im Sommer zum FCS ist bereits perfekt. Foto: Schlichter

Markus Obernosterer schaut dem Training aus der Eistonne zu. Sein Wechsel im Sommer zum FCS ist bereits perfekt. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Transfer-Hammer, Kalkül oder einfach nur normales Geschäft? Der Kampf um die Relegationsplätze in der Fußball-Regionalliga Südwest ist noch nicht entschieden, der Kampf um die besten Spieler im Land voll entbrannt. Gestern hat der 1. FC Saarbrücken mitgeteilt, dass er den Elversberger Markus Obernosterer für die kommende Saison unter Vertrag genommen hat (bis Juni 2019). "Wir freuen uns, dass wir mit Markus einen Spieler für uns begeistern konnten, der uns qualitativ weiterbringen wird. Mit seinem Spielverständnis und seinen Torbeteiligungen wird er uns aus dem Mittelfeld heraus neue Torgefahr verleihen", sagte FCS-Sportdirektor Marcus Mann.

Obernosterer war vergangene Saison bester Vorbereiter der SVE und ist in dieser Saison immer noch drittbester Torschütze. Und das, obwohl der 26-Jährige in allen sechs Spielen nach der Winterpause kein einziges Mal zum Kader zählte. Trainer Michael Wiesinger berücksichtigt ihn nicht mehr, weil er andere besser sieht. "Zuletzt habe ich in Elversberg leider keine Chance mehr bekommen, um meine Leistung zu zeigen. Ich glaube, dass ich davor mit 31 Torbeteiligungen in 45 Spielen meine Leistung gebracht habe", sagte der Österreicher.

Erst vor zweieinhalb Wochen hatte der FCS bekannt gegeben, dass er den Elversberger Stammtorhüter Daniel Batz ab Sommer verpflichtet hat. SVE-Sportdirektor Roland Seitz sieht allerdings keinen Transferkrieg. "Krieg wäre es, wenn wir auch etwas vom FCS wollen würden, wollen wir aber nicht", sagte Seitz. Vor eineinhalb Wochen verpflichtete die SVE als neuen Co-Trainer aber Stefan Reisinger, der als Spieler noch einen Vertrag bis zum Saisonende beim 1. FC Saarbrücken hat, seit 2014 dort aber nicht mehr spielt. Diese Entscheidung soll allerdings nichts mit dem FCS zu tun haben, sondern damit, dass Riesinger ein guter Freund von Cheftrainer Wiesinger sei und die SVE bis zum Saisonende unterstützen soll.

"Wir haben Daniel Batz und Markus Obernosterer Angebote für die neue Saison gemacht, wurden uns aber nicht einig. Einen Vertragspoker machen wir nicht mit", erklärte Seitz. In der Offensive der SVE haben für die kommende Saison nur Julius Perstaller, Edmond Kapllani, Moritz Göttel und Florian Bichler einen Vertrag. Bichler verlängerte gestern bis Juni 2018. Auch die Verträge der defensiven Mittelfeldspieler Merveille Biankadi, Jan Washausen und Matthias Cuntz laufen am Saisonende aus. Auch Cuntz verhandelt mit dem 1. FC Saarbrücken. "Wir haben allen drei Spielern mitgeteilt, dass wir sie behalten wollen, eine Entscheidung gibt es noch nicht", sagte Seitz.

Der Vertrag von Trainer Michael Wiesinger verlängert sich nur im Aufstiegsfall. Der SVE-Sportdirektor wirkt allerdings gelassen bei allen Fragen zu Personalien: "In der Regionalliga spielt Mentalität vielleicht eine größere Rolle als Qualität. Als die SVE vor vier Jahren in die 3. Liga aufgestiegen ist, war die Qualität nicht die höchste, aber es hat in der Mannschaft gepasst. Wir konzentrieren uns jetzt auf das Erreichen des Relegationsplatzes, und ich bin mir sicher, dass wir das auch schaffen."

Zur Zeit liegt die SV Elversberg in der Tabelle auf dem zweiten Relegationsplatz. Der 1. FC Saarbrücken folgt acht Punkte dahinter auf Platz vier, hat aber ein Spiel weniger. Am 22. April empfängt der FCS die SVE zum Saarderby.

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