„Krebsgeschwür“: Katar gegen Zwanziger geht heute vor Gericht

Düsseldorf · Theo Zwanziger will sich den Mund nicht verbieten lassen. "Selbstverständlich werde ich vor dem Gericht erscheinen", sagte der frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor dem Verhandlungstermin im Raum 1.120 des Landgerichts Düsseldorf gewohnt angriffslustig.

Heute ab 10.30 Uhr wird unter dem Vorsitz von Richter Joachim Matz Brisantes verhandelt. Der katarische Verband QFA klagt gegen Theo Zwanziger - explizit gegen dessen Aussage, das Emirat am Golf sei "das Krebsgeschwür des Weltfußballs". Es geht nun um die Abwägung zwischen einer Beleidigung und dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Die QFA fordert Unterlassung.

Zwanziger gibt sich siegesgewiss. Der Jurist aus Altendiez hat Anwalt Hans-Jörg Metz aus der Kanzlei des früheren CSU-Politikers Peter Gauweiler eine 22-seitige Klage-Erwiderung verfassen lassen - bis hin zur biologischen Einordnung des Wortes "Krebsgeschwür" und einem Quervergleich zu Äußerungen des Papstes Franziskus. Seine Äußerung sei eine "Machtkritik" gewesen, zu der er als DFB-Präsident (bis 2012) und Mitglied der Fifa-Exekutive (bis 2015) "geradezu verpflichtet" war. "Der Fall ist ganz einfach: In Katar dürfte ich das wahrscheinlich nicht sagen. Hier darf ich es", sagte Zwanziger.

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