Kraftvolle Bayern

Mailand. Die Festwochen gehen weiter. Nach dem 3:1 beim FSV Mainz nun das 1:0 bei Inter Mailand. Siege, die die Herzen bei Bayern München mit Freude erfüllen. Das 1:0 gegen den Titelverteidiger - eine gefühlte Revanche für das 0:2 im weitaus unattraktiveren Finale 2010. Und schon morgen geht's weiter, kommt der Meister in spe zur nächsten Gala

Mailand. Die Festwochen gehen weiter. Nach dem 3:1 beim FSV Mainz nun das 1:0 bei Inter Mailand. Siege, die die Herzen bei Bayern München mit Freude erfüllen. Das 1:0 gegen den Titelverteidiger - eine gefühlte Revanche für das 0:2 im weitaus unattraktiveren Finale 2010. Und schon morgen geht's weiter, kommt der Meister in spe zur nächsten Gala. "Gegen Dortmund werden wir gewinnen", sagte Kapitän Philipp Lahm mit dem Selbstbewusstsein des verdienten Inter-Bezwingers. Danach kommt Schalke 04 im Pokal-Halbfinale. Ein Festakt nach dem anderen. Aber zum Feiern bleibt keine Zeit. Dazu gibt's auch noch keinen Anlass, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge warnte. Die Mannschaft hat dies vor dem Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am 15. März verinnerlicht. "Noch haben wir nix gewonnen", sagte Thomas Müller: "Wenn wir in drei Wochen eins auf die Mütze kriegen, nützt der Sieg hier gar nichts."Für Louis van Gaal ist ohnehin alles offen, auch wenn der Trainer "sehr zufrieden" war mit der Leistung. Er war überrascht, dass Inter derart offensiv spielte. Das war nicht mehr die José-Mourinho-Strategie von 2010, sondern die des neuen Trainers Leonardo. Van Gaal gefiel der Stilwandel: "Die ganze Welt hat ein attraktives Spiel gesehen."

Der Unterschied waren die Torhüter: Der routinierte Julio Cesar, 31, wehrte in der 90. Minute Arjen Robbens Aufsetzer nach vorn ab - Mario Gomez staubte zum 1:0 ab. Thomas Kraft, 22, hatte mit fast titanartigen Aktionen gegen Eto'o und Cambiasso das 0:1 verhindert. "Kraft ist, neben anderen Qualitäten, ein sehr guter Reflextorwart, und die Reflexe waren heute sehr wichtig", lobte van Gaal. Ehe Gomez traf, hatte nicht nur Rummenigge "das beste 0:0 erlebt, bei dem ich dabei sein durfte". Das Spiel hätte auch 3:3 enden können. Franck Ribéry köpfte an die Latte, Robben traf den Pfosten.

Eine Schlüsselstellung kam Champions-League-Debütant Luiz Gustavo zu. Er durfte erstmals von Anfang an "auf meiner Lieblingsposition" spielen, als "Doppelsechs" neben Bastian Schweinsteiger. Er war für van Gaal "die Lösung" gegen Wesley Sneijder. Bisher spielte er links in der Viererkette. Van Gaal hat nun wohl den Nachfolger Mark van Bommels gefunden. Der zum AC Mailand gewechselte Kapitän war nach dem Spiel Bankettgast. Als Rummenigge das Buffet freigab, verließen die Spieler mit van Bommel den Saal, um, wie der Vorstandschef empfohlen hatte, "den Augenblick zu genießen". Unter sich.

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