Kohlschreiber meldet sich nach einem Seuchenjahr zurück

Melbourne. Julia Görges streckte lässig den rechten Zeigefinger in die Höhe, Philipp Kohlschreiber sprang vor Freude in die Luft. Ihren Achtelfinal-Einzug bei den Australian Open feierten die beiden deutschen Tennisprofis am Freitag auf ihre Weise

Melbourne. Julia Görges streckte lässig den rechten Zeigefinger in die Höhe, Philipp Kohlschreiber sprang vor Freude in die Luft. Ihren Achtelfinal-Einzug bei den Australian Open feierten die beiden deutschen Tennisprofis am Freitag auf ihre Weise. Während Görges das erstmalige Erreichen der vierten Runde eines Grand-Slam-Turniers gelassen hinnahm, war bei Kohlschreiber die Begeisterung nach seinem Seuchenjahr 2011 deutlich größer."Es ist schon ein bisschen Genugtuung dabei", sagte der Augsburger nach seinem 6:3, 6:2, 7:6 (7:3) gegen Alejandro Falla aus Kolumbien. Kohlschreiber ist der erste Deutsche seit Daniel Brands in Wimbledon 2010, der bei einem Grand Slam die dritte Runde überstanden hat. Im Achtelfinale trifft er am Sonntag auf Juan Martin del Potro.

Im vergangenen Jahr hatte der 28-Jährige bei allen vier Majors zusammen gerade mal ein Spiel gewonnen. Auch sonst lief für ihn monatelang nicht viel zusammen. In der Weltrangliste fiel die einstige deutsche Nummer eins weit zurück auf Platz 43. Zahlreiche frühe Niederlagen nagten am Selbstvertrauen. "Es war nicht immer einfach", gestand Kohlschreiber. Im Winter entschloss er sich daher, an die Tennis-Akademie in Oberhaching und zu seinem alten Trainer Stefan Eriksson zurückzukehren. "Ich bin dahin gegangen, wo ich mich wohlfühle, wo ich eine gute Zeit hatte", sagte Kohlschreiber.

Schon beim Vorbereitungsturnier in Auckland spielte er gut und schied erst im Halbfinale aus. In Melbourne steht er nun zum dritten Mal nach 2005 und 2008 im Achtelfinale. Ob Kohlschreiber erstmals ins Viertelfinale vorstoßen kann? "Die Chancen stehen auf jeden Fall besser als die Jahre zuvor. Ich habe hier bislang nicht viel Kraft gelassen."

Über die volle Distanz von drei Sätzen musste Julia Görges gehen, ehe sie beim fünften Versuch erstmals eine Drittrundenpartie bei einem Grand Slam gewann. "Es fühlt sich sehr gut an, aber das Turnier ist für mich noch nicht beendet", meinte die 23-Jährige, die es nun mit der an Nummer acht gesetzten Polin Agnieszka Radwanska zu tun bekommt. Gegen die Italienerin Romina Oprandi spielte Görges beim 3:6, 6:3, 6:1 nicht ihr bestes Tennis, biss sich aber durch.

Für Mona Barthel endeten die Australian Open derweil in Runde drei. In ihrer ersten Partie gegen eine Top-Zehn-Spielerin verlor die 21-Jährige gegen die an Nummer drei gesetzte Victoria Asarenka mit 2:6, 4:6. dpa

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