Kohlschreiber besteht im Glutofen von Marbella

Marbella. Philipp Kohlschreiber hat die Hoffnungen auf einen deutschen Davis-Cup-Coup im Glutofen von Marbella neu entfacht. Der Tennisprofi aus Augsburg schaffte im Viertelfinale bei Titelverteidiger Spanien am Freitag den 1:1-Ausgleich durch ein glattes 6:3, 6:4, 6:4 gegen Tommy Robredo, gegen den er bisher alle vier Partien verloren hatte

Marbella. Philipp Kohlschreiber hat die Hoffnungen auf einen deutschen Davis-Cup-Coup im Glutofen von Marbella neu entfacht. Der Tennisprofi aus Augsburg schaffte im Viertelfinale bei Titelverteidiger Spanien am Freitag den 1:1-Ausgleich durch ein glattes 6:3, 6:4, 6:4 gegen Tommy Robredo, gegen den er bisher alle vier Partien verloren hatte. Zuvor unterlag Debütant Andreas Beck gegen Fernando Verdasco trotz 2:1-Satzführung noch 0:6, 6:3, 7:6 (7:4), 2:6, 1:6. "Natürlich ist die Enttäuschung groß. Ich weiß, ich konnte dem Team heute nicht helfen", sagte der 23-jährige Stuttgarter. Die Entscheidung fällt nach Kohlschreibers Sieg erst am Sonntag. An diesem Samstag (16.00 Uhr/DSF) steht das Doppel auf dem Programm. Nicolas Kiefer und Mischa Zverev spielen gegen Verdasco und Feliciano Lopez.Kohlschreiber glich wie schon beim knappen Erstrunden-Erfolg über Österreich einen 0:1-Rückstand aus und zeigte eine starke Leistung gegen Robredo, dem er zuletzt im Achtelfinale der French Open unterlegen war. Noch vor der Partie in der Stierkampfarena von Puerto Banús hatte der Bayer gewitzelt, in einem ominösen schwarzen Buch von Teamchef Patrik Kühnen stehe ein Weg zum Sieg. Der 25-Jährige zeigte druckvolles Tennis und suchte seine Chance immer wieder im Vorwärtsgang. Zudem nutzte Kohlschreiber in allen drei Sätzen gleich die erste Breakchance gegen die indisponierte Nummer 14 der Welt.Fünf Sätze in sengender HitzeBeck ging dagegen am Ende die Luft aus. Der Schwabe steckte einen schwachen Start weg, machte dann aber wieder zu viele Fehler im Linkshänder-Duell gegen den Weltranglisten-Neunten Verdasco, der im Vorjahr maßgeblichen Anteil an Spaniens drittem Cup-Gewinn hatte. Beck zeigte sich unbeeindruckt von der Hitze, aber berührt von der Atmosphäre: "Die Stimmung ist einzigartig, ich habe so etwas noch nie erlebt." Letztlich habe auch die Erfahrung Verdasco geholfen: "Er konnte eine Schippe drauflegen, und ich konnte das Niveau nicht halten."Bei mehr als 30 Grad in der aufgeheizten Arena, wo sich viele der etwa 9000 spanischen Zuschauer Luft zufächelten, schöpfte der 51. der Weltrangliste nach nur sechs Punkten im ersten Satz Mut aus dem ersten Spielgewinn zum 1:1 im zweiten Durchgang. Australian-Open-Halbfinalist Verdasco, dessen rote Schuhe mit gelben Schnürsenkeln an Spaniens Nationalfarben erinnerten, konterte in der sengenden Sonne aber und fühlte sich nach der 3:10 Stunden langen Partie fit genug, um am Samstag im Doppel zu spielen. "Es waren zwar fünf Sätze, aber keine fünf Stunden", sagte Verdasco, der den am Knie verletzten Rafael Nadal als spanische Nummer eins vertritt.Lob für Becks Aufstellung durch Teamchef Patrik Kühnen spendete der einstige Damen-Bundestrainer Klaus Hofsäss: "Ich muss Patrik gratulieren, dass er den Jungen gebracht hat. Beck hat prima gespielt und vor allem mutig. Man muss ihn unterstützen und weiter fördern", sagte Hofsäss. Verdasco sei nach dem verlorenen dritten Durchgang mit breiten Schultern wiedergekommen und habe stark aufgeschlagen. dpa

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