Fußball-Bundesliga Kohfeldt will die Dauerlösung sein

Bremen · Der 35-Jährige ist nun offiziell Werder Bremens Cheftrainer. Heute ist Pokal angesagt.

 Werder Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt zeigt es an: Ich bin da, ich will bleiben.

Werder Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt zeigt es an: Ich bin da, ich will bleiben.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Falscher Name, falsches Timing: Florian Kohfeldts kurzfristigen Einstieg bei Werder Bremen prägte ein leichter sportlicher Aufschwung, die Art und Weise seiner mittelfristigen Verpflichtung geriet zum PR-Desaster. Da kann es für den neuen Cheftrainer des Tabellen-16. in der Rückrunde ja eigentlich nur noch aufwärts gehen.

Die Mitteilung über die Einigung der Hanseaten mit „Kohfeld“ über einen neuen Vertrag verschwand nach wenigen Minuten von der Internetseite des SV Werder und tauchte erst Stunden später wieder auf. Vereinssprecher Michael Rudolph musste sich bei Kohfeldt und Sport-Geschäftsführer Frank Baumann für den Fauxpas entschuldigen. Das Malheur soll aber kein schlechtes Omen für eine gute Zusammenarbeit sein. „Wir sehen die gewünschte Weiterentwicklung der Mannschaft und möchten Florian die Möglichkeit geben, seine Arbeit dauerhaft fortzusetzen“, erklärte Baumann. Und auch der 35-Jährige gab sich zuversichtlich: „In der Mannschaft steckt das Potenzial für die erste Liga. Das wollen wir in der zweiten Saisonhälfte konstant auf dem Platz zeigen.“

Muss sie aber auch, wenn Kohfeldt nicht über kurz oder lang das Schicksal seiner Vorgänger Viktor Skripnik und Alexander Nouri ereilen soll: Nach einem brauchbaren Start, Klassenverbleib inklusive, ging es in der Spielzeit danach zurück in die Abstiegszone der Liga, die beiden ebenfalls aus Werders U23 „hochgezogenen“ Trainer mussten vorzeitig gehen.

Einer, der nicht gleich wieder gehen musste und sogar mehr als 14 Jahre blieb, ist Thomas Schaaf. Der einstige Erfolgstrainer, der 2004 das Double an die Weser holte und die Norddeutschen zu Stammgästen in der Champions League machte, sieht die Arbeit von Kohfeldt aktuell positiv. „Mein erster Eindruck ist: Er macht das gut, Leistungen und Ergebnisse passen“, erklärte die Club-Legende, schränkte aber auch leicht ein: „Für ein echtes Urteil über ihn braucht es noch Zeit.“ Und seine Meinung wird sicherlich Gehör finden, zumal Schaaf möglicherweise als Technischer Direktor wieder näher an die Werder-Familie heranrücken wird.

Wieviel Zeit die Vereinsspitze dem neuen Mann auf der Trainerbank zu geben bereit ist, darüber schweigt man sich bei den Grün-Weißen aus, mittlerweile gängige Praxis in der Hansestadt. Als wahrscheinlich gilt, dass Kohfeldts zunächst bis Jahresende geschlossener Vertrag bis Mitte 2019 verlängert und natürlich auch finanziell angepasst wurde.

Rechtfertigen möchte Kohfeldt diesen Gehaltssprung aber nicht nur durch den Bundesliga-Klassenverbleib, bereits im DFB-Pokal heute Abend (18.30 Uhr) gegen den SC Freiburg soll seine Handschrift im Auftreten seiner Schützlinge erkennbar sein: „Mit einem Sieg möchten wir uns Rückenwind für unsere konzentrierte Arbeit in der Vorbereitung holen.“

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