Königlicher Paukenschlag

Madrid. Bei Real Madrid sorgen Spekulationen um Trainer José Mourinho wieder einmal für Wirbel. Vor dem Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam heute (20.45 Uhr) machen beim für das Achtelfinale qualifizierten spanischen Fußball-Meister Gerüchte um die Ablösung des Portugiesen die Runde

Madrid. Bei Real Madrid sorgen Spekulationen um Trainer José Mourinho wieder einmal für Wirbel. Vor dem Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam heute (20.45 Uhr) machen beim für das Achtelfinale qualifizierten spanischen Fußball-Meister Gerüchte um die Ablösung des Portugiesen die Runde. Die clubnahe Zeitung "Marca" meldete gestern, Real-Präsident Florentino Pérez und Mourinho hätten sich auf eine Vertragsauflösung zum 30. Juni 2013 verständigt. Der Kontrakt gilt eigentlich bis 2016. Mourinho wollte sich dazu gestern nicht äußern, sagte nur: "Fragt Florentino Pérez, ob er mit meiner Arbeit zufrieden ist!"Mourinhos Auftritt am Samstag vor dem Stadtderby gegen Atlético Madrid (2:0) war nach Angaben der Zeitung der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Mourinho hatte angekündigt, 40 Minuten vor dem Anpfiff das Spielfeld zu betreten, damit Fans ihn auspfeifen könnten. Das Publikum ignorierte die Einlage. Im Club stieß sie auf Missfallen, weil sie als Provokation der Fans aufgefasst wurde. Mourinho hat sich nicht nur mit den Fans angelegt, sondern eine Reihe von Fronten eröffnet. Er erzwang den Weggang des Managers, des Clubarztes und des Kochs. Zuletzt verlangte er von der Vereinführung vergeblich die Verpflichtung eines Sprechers, der ihm in der Öffentlichkeit den Rücken stärken sollte. Auch die Beziehung zu Spielern ist angekratzt. "Unser Problem ist der schlechte Saisonstart und der Rückstand von elf Punkten auf den FC Barcelona", sagte Mesut Özil. Der deutsche Nationalspieler war am Spieltag zuvor beim 0:1 bei Betis Sevilla wie Landsmann Sami Khedira zur Halbzeit ausgewechselt worden. Die Zeitung "El País" schrieb, dass dies nicht nur mit seiner Leistung zu tun gehabt habe. Özil sei beim Trainer in Ungnade gefallen, weil er sich mit Mourinho-kritischen Spielern wie Sergio Ramos und Kaká angefreundet habe - er war lange Zeit der Gruppe von Real-Profis zugerechnet worden, die zum Trainer standen. Özil hält sich in dieser Sache bedeckt: "Ich habe diese Saison sehr viele Spiele von Beginn an gemacht. Dieses Vertrauen des Trainers sagt genug aus."

Die Gerüchte um Mourinhos Abgang bei Real lösten in Europas Fußball-Szene viele Spekulationen aus. In Frankreich wurde der Portugiese mit Paris St. Germain in Verbindung gebracht. In England bezeichnete Alex Ferguson ihn als geeigneten Nachfolger für seinen Posten als Trainer von Manchester United. Auf der Insel sollen sich auch Manchester City oder der FC Chelsea für Mourinho interessieren. Und nicht zuletzt ist bei Bayern München offen, wie es mit Jupp Heynckes weitergeht. Sein Vertrag läuft aus. dpa

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