König Klitschko: Sieg und doch Kritik

Los Angeles. Vitali Klitschko hat seinem Ruf als K.o.-König alle Ehre gemacht, doch der Box-Weltmeister des Verbandes WBC steht in der Kritik. Mit seinem souveränen Erfolg gegen den Amerikaner Christobal Arreola durch technischen K.o. in der zehnten Runde schraubte Klitschko seine K.o.-Bilanz Samstagnacht vor 13 000 Zuschauern in Los Angeles in 38 siegreichen Kämpfen auf 37

Los Angeles. Vitali Klitschko hat seinem Ruf als K.o.-König alle Ehre gemacht, doch der Box-Weltmeister des Verbandes WBC steht in der Kritik. Mit seinem souveränen Erfolg gegen den Amerikaner Christobal Arreola durch technischen K.o. in der zehnten Runde schraubte Klitschko seine K.o.-Bilanz Samstagnacht vor 13 000 Zuschauern in Los Angeles in 38 siegreichen Kämpfen auf 37. Kein Boxer der Welt kann ihm auf diesem Gebiet das Wasser reichen. Und dennoch fiel der Jubel im Staples Center eher verhalten aus, fanden Beobachter das Haar in der Suppe. Klitschko boxe nicht attraktiv genug, nörgelten amerikanische Kritiker. Sein Stil ist in den USA verpönt. Die Amerikaner wollen Action sehen, einen offenen Schlagabtausch, und kein taktisches Boxen. "Vielleicht sieht meine Art nicht so beeindruckend aus, aber ich will meinen Kopf auch nach meiner Karriere noch benutzen. Deshalb konzentriere ich mich vor allem auf meine Verteidigung", betonte der 38 Jahre alte Klitschko, der von Arreola Unterstützung bekam. "Er hat seine Stärken genutzt, seine Größe, seine Reichweite, das ist halt sein Stil. Und damit hat er mir kräftig den Hintern versohlt", versicherte der Unterlegene, der erstmals eine Niederlage in 27 Kämpfen einstecken musste. Sein Trainer Henry Ramirez hatte nach der zehnten Runde das lange Zeit einseitige Duell beendet und vor Klitschko kapituliert. "Chris hat viele harte Schläge abbekommen. Es war keine leichte Entscheidung, aber es war mein Job, ihn zu schützen, deshalb habe ich ihn gestoppt", sagte Ramirez."Das war einer der besten Kämpfe von Vitali, boxerisch der beste", erklärte Klitschko-Trainer Fritz Sdunek. "Was soll er denn machen?", fragte er verständnislos in Richtung der Kritiker: "Er hält doch sein Kinn hin, die treffen ihn bloß nicht." In der Tat verzichtete Klitschko meist auf seine Deckung, doch der Gegner verstand es nicht, daraus Kapital zu schlagen. Und Jean-Marcel Nartz, Vize-Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer, erklärte: "Boxen ist eine edle Kunst der Selbstverteidigung. Das hat nichts mit einer Straßenschlägerei zu tun." dpa

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