DFB-Pokal Köln kann doch noch gewinnen

Berlin · Die gebeutelten Rheinländer erreichen in Berlin das Achtelfinale des DFB-Pokals. Wolfsburg besiegt Hannover 96.

 Seht her, es geht noch: Kapitän Dominic Maroh vom 1. FC Köln traf im Pokalspiel bei Hertha BSC – und wandte sich im Jubel dem Publikum zu.

Seht her, es geht noch: Kapitän Dominic Maroh vom 1. FC Köln traf im Pokalspiel bei Hertha BSC – und wandte sich im Jubel dem Publikum zu.

Foto: dpa/Annegret Hilse

Peter Stöger strahlte im Moment der Erlösung, vor den Fans zog er dann seine Kappe und verbeugte sich. Kaum wusste er noch, wie gut sich ein Sieg anfühlt, doch gestern Abend durfte der Trainer des kriselnden 1. FC Köln endlich wieder einen erleben. Nach 74 Tagen und zwölf Pflichtspielen ohne Sieg gewann der FC bei Hertha BSC 3:1 (2:0) und zog ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein. „Es tut gut, gezeigt zu haben, dass wir noch gewinnen können“, sagte Torhüter Timo Horn. FC-Kapitän Dominic Maroh hofft auf eine „Initialzündung dafür, dass es jetzt richtig losgeht“.

Die Spieler des Bundesliga-Schlusslichts stürmten schon nach dem 1:0 durch Simon Zoller (35.) auf Stöger zu, als wollten sie ein Zeichen des Zusammenhalts zwischen Trainer und Mannschaft setzen. Maroh (43.) und Christian Clemens (64.) führten das kämpferisch starke und phasenweise rauschhaft aufspielende Sorgenkind der Bundesliga mit weiteren Toren zum so wichtigen Triumph. Eine Berliner Aufholjagd blieb trotz des Treffers von U21-Europameister Niklas Stark (69.) aus, der Traum der Hertha vom ersten Pokalfinale im eigenen Stadion ist wieder einmal geplatzt. Die Berliner befinden sich in der Krise. „Wir müssen aufpassen, dass wir die Mannschaft hinbekommen“, warnte Trainer Pal Dardai.

Köln fehlte es vor 33 459 Zuschauern zu Beginn an Finesse im Offensivspiel. Stöger brachte mit Linksverteidiger Jannes Horn und dem 19 Jahre alten Startelfdebütanten Tim Handwerker zwar frisches Blut in die Anfangsformation, wirken sollte diese Maßnahme erst langsam.

Hertha war anfangs ballgewandter und zielstrebiger. Nationalspieler Marvin Plattenhardt per Freistoß (15./21.) und Angreifer Salomon Kalou (31.) brachten FC-Torwart Timo Horn mehrfach in Bedrängnis. Zollers Treffer nach geschickter Kopfball-Vorlage von Sehrou Guirassy kam wie aus dem Nichts, erst danach ging Köln zum Angriff über, ehe Maroh den Ball im Getümmel zum 2:0 über die Linie stocherte.

Im zweiten Durchgang schafften es die Gastgeber nicht, ausreichend Gefahr zu entwickeln. Das Tor von Clemens, der nach einem Pfostenschuss von Zoller abstaubte, brachte die Berliner Ostkurve endgültig zum Schweigen. Starks Treffer sorgte allenfalls für ein kurzes Aufbäumen.

Nicht nur der 1. FC Köln sammelte im Pokal ein wenig Selbstvertrauen: Werder Bremen schaltete überraschend die TSG Hoffenheim aus. Vor 31 210 Zuschauern im Weserstadion schoss Ishak Belfodil (31.) den Tabellenvorletzten ins Achtelfinale.

In die nächste Runde zog auch der VfL Wolfsburg ein, der das Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 mit 1:0 (0:0) für sich entschied. Das Tor des Tages erzielte Abwehrspieler Felix Uduokhai (49.), wobei Hannovers Salif Sané den Ball noch abfälschte. Für den neuen Wolfsburg-Coach Martin Schmidt war es der erste Sieg.

Einen Kraftakt benötigte der SC Freiburg, um den Zweitligisten Dynamo Dresden zu schlagen. Angeführt wurden die Sachsen vom Saarländer Florian Ballas, der als Kapitän auflief. Rico Benatelli (48.) brachte Dresden vor 17 800 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion sogar in Führung. Torjäger Nils Petersen (50.), Kapitän Julian Schuster (61.) und Janik Haberer (81.) drehten die Partie aber zugunsten des Erstligisten – und Mike Frantz, dem anderen Ex-Saarbrücker auf dem Platz. 

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