Köllerbacher Ringer sind auf Kurs

Köllerbach. Es ist ein anspruchsvolles, fast schon verwöhntes Publikum in der Köllerbacher Kyllberghalle. Wenn die Fans des Bundesligisten KSV Köllerbach aber sehen, dass ein Ringer wirklich will, sind sie ebenso wohlwollend und vor allem laut. Wie beim Sieg von Timo Badusch

 Der Köllerbacher Timo Badusch (oben) machte mit seinem Gegner Wjatscheslaw Bäder, was er wollte. Foto: Ruppenthal

Der Köllerbacher Timo Badusch (oben) machte mit seinem Gegner Wjatscheslaw Bäder, was er wollte. Foto: Ruppenthal

Köllerbach. Es ist ein anspruchsvolles, fast schon verwöhntes Publikum in der Köllerbacher Kyllberghalle. Wenn die Fans des Bundesligisten KSV Köllerbach aber sehen, dass ein Ringer wirklich will, sind sie ebenso wohlwollend und vor allem laut. Wie beim Sieg von Timo Badusch. Mit 5:0, 6:0 und 7:0 war Badusch in der griechisch-römischen Klasse bis 74 Kilo in allen drei Runden seines Kampfes technisch überlegen. "So langsam finde ich wieder zurück zu meiner Form", meinte er sichtlich zufrieden. Und für die Zuschauer noch viel wichtiger: Er wollte ringen, wollte Spaß haben, ließ Wjatscheslaw Bäder gar nicht von der Matte. "Ich wollte heute auch mal etwas probieren: Überwerfer, verkehrter Überwerfer, mit kurzen und mit langen Armen", erklärte Badusch mit einem Lächeln. Hat er auch, erfolgreich. Sein Lohn: Ein 4:0-Sieg und etwa 400 jubelnde Zuschauer beim letztlich deutlichen 31:5-Sieg des KSV gegen den TKSV Bonn-Duisdorf."Wir wollen diesen Sieg jetzt nicht überbewerten und doch realistisch bleiben", sagte Köllerbachs Kapitän Jan Fischer unbeeindruckt. Denn schon vor dem Kampf war allen in der Halle klar, dass Bonn-Duisdorf nicht die Qualität auf die Waage bringt wie beispielsweise der ASV Mainz oder die RWG Mömbris-Königshofen. Trotzdem waren die Zuschauer begeistert, denn die Ringer des KSV zeigten am Samstag mehr als nur das Nötigste. "Das wollten sie heute auch alle", betonte Teamleiter Thomas Geid.

Der Funke sprang gleich im ersten Kampf von Andrei Dukov (3:0) über. Anders als noch eine Woche zuvor beim Heimkampf gegen den ASV Mainz 88 (11:18) oder vergangenen Mittwoch gegen den 1. Luckenwalder SC (18:17) zeigten die Ringer des KSV ein anderes Gesicht. "Letzte Woche sind wir gar nicht in den Kampf gekommen, heute war das anders", meinte Geid. Wie Lyuben Iliev (3:0) konnten auch Martin Daum (3:1) und Heiki Nabi (3:0) überzeugend gewinnen. Der Ungar Peter Modos wollte wohl seine beiden dünnen 1:0-Siege in den vorangegangenen Kämpfen vergessen machen und sorgte durch seine zwei saubere Überwürfe für Entzücken. Auch Tomasz Swierk gewann mit 4:0, weil sein Gegner aufgab. Im freien Stil bis 84 Kilo gab Ibragim Aldatov zwar die erste Runde mit 0:3 ab, in der zweiten Runde schulterte er aber seinen Gegner. Alexander Geid musste als einziger eine Niederlage hinnehmen.

Doch selbst wenn der Gegner nicht zu den Stärksten gehört: Die Köllerbacher Ringer sind wieder auf Kurs. Mit nur einer Niederlage stehen sie auf dem zweiten Tabellenplatz der Bundesliga Nord. "Da müssen wir auch in sieben Wochen stehen", betonte Jan Fischer mit Blick auf die Playoffs. Denn Platz zwei bedeutet den direkten Einzug ins Viertelfinale. aub

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