Schwimm-EM in Glasgow Köhler schwimmt zu Silber und lässt Staffel-Bronze folgen

Glasgow · Bronze für Synchronspringer, Hausding patzt.

Der deutsche Block auf der Tribüne jubelte mit einer riesigen Flagge, die Silbergewinnerin pustete im Becken mächtig durch. Motiviert vom Gold ihres Freundes Florian Wellbrock hat Freistilschwimmerin Sarah Köhler ihre ersehnte EM-Medaille gewonnen. „Flos Erfolg hat mir Ansporn gegeben. Ich wollte da natürlich nachziehen“, sagte die 24-Jährige nach ihrem zweiten Platz in deutscher Rekordzeit von 15:57,85 Minuten. „Das war das Ego, das mich da ein bisschen angetrieben hat: Wenn er vorlegt, muss ich nachlegen.“

Köhler musste sich am Dienstag in Glasgow nur der mit einem Vorsprung von rund sechs Sekunden siegreichen Italienerin Simona Quadarella geschlagen geben. Köhlers alter Rekord hatte bei 15:59,85 Minuten gestanden. Die 17 Jahre alte Celine Rieder, die beim ehemaligen saarländischen Landestrainer Hannes Vitense in Neckarsulm trainiert, belegte Rang acht.

Für Köhler war es die erste internationale Medaille auf der Langbahn. Am Samstag hatte die Frankfurterin mit dem vierten Platz über 800 Meter noch eine Enttäuschung hinnehmen müssen. Zu Beginn des am Ende deutlichen Rennens konnte Köhler noch mit Vize-Weltmeisterin Quadarella mithalten. „Ich habe versucht, an der Italienerin dran zu bleiben“, schilderte sie ihre Taktik, die zunächst voll aufging. Nach etwa der Hälfte der Strecke setzte sich Quadarella dann aber ab. Keine Stunde später ging Köhler wieder ins Wasser – als dritte Schwimmerin der 4x200-Meter-Freistilstaffel der Frauen. Mit einem großartigen Schlussspurt sicherte die ehemalige Saarbrückerin Annika Bruhn Köhler und den beiden Startschwimmerinnen Reva Foos und Isabel Gose Bronze. Auch Bruhn trainiert mittlerweile bei Vitense in Neckarsulm.

Die Wasserspringerinnen Maria Kurjo und Elena Wassen hatten am Nachmittag im Turm-Synchronspringen Bronze gewonnen. Dem Paar aus Berlin fehlten am Dienstagnachmittag im Royal Commonwealth Pool von Edinburgh auf Platz drei nur knapp fünf Punkte auf die siegreichen Britinnen Eden Cheng/Lois Toulson. Silber ging an die Russinnen Julia Timoschinina/Ekaterina Bejajewa. Insgesamt waren sieben Synchron-Paare am Start. Kurjo hatte bereits zum Auftakt der Wassersprung-Wettbewerbe bei den European Championships Silber im Team-Event mit Partner Lou Massenberg (Berlin) gewonnen.

Rekord-Europameister Patrick Hausding war dagegen am Dienstagvormittag im Vorkampf vom Ein-Meter-Brett überraschend als 14. ebenso ausgeschieden wie sein Berliner Vereinskollege Lars Rüdiger auf Rang 13. „Patrick ist beim letzten Sprung zu dicht am Brett gewesen. So ein Sprung wird als gefährlich gewertet und maximal mit zwei Punkten bewertet“, erklärte Bundestrainer Lutz Buschkow das ernüchternde Ergebnis nach dem gehechteten Zweieinhalb-Auerbachsalto. Vor dem abschließenden Sprung hatte Hausding noch auf Platz zwei gelegen.

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