Knipping will Verbleib nicht von Fanattacke abhängig machen

Saarbrücken · Am Montag war Tim Knipping nicht zu erreichen, gestern meldete sich der Abwehrspieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken erstmals nach der Fanattacke zu Wort.

"Der Faustschlag hat mir im Herzen mehr weh getan als im Gesicht", erklärt Knipping, der nach der 0:1-Niederlage gegen RW Erfurt am Samstag im Kabinengang von einem Anhänger angegriffen worden war (die SZ berichtete): "Ich bin jemand, der immer gerne mit den Fans in Kontakt steht. Ich habe Verständnis für die Enttäuschung, ich bin es auch. Aber schlagen geht wirklich nicht."

Dennoch will der 21-Jährige voraussichtlich auf eine Anzeige verzichten. "Ich habe immer Gas gegeben, bis zum Ende. Darum glaube ich nicht, dass die Aktion gegen mich persönlich gerichtet war. Ich stand halt gerade da." Der Verein hat dagegen laut Aussage von Geschäftsführer Thomas Heil schon Maßnahmen ergriffen. Bereits vorgestern wurde in Gesprächen mit dem Sicherheitsbeauftragtem Charly Mai und dem Sicherheitsdienst aufgearbeitet, wie die Anhänger in die Katakomben gelangen konnten. "Nach dem Spiel werden die Mitarbeiter nach und nach zurückgezogen. Das ist ein normaler Vorgang", sagte Heil, "als es zu der lautstarken Diskussion kam, war der Sicherheitsdienst zur Stelle." Den Schlag konnte dieser aber nicht verhindern.

Knipping will die Ferien dazu nutzen, den Kopf wieder frei zu bekommen. Wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest. "Es stimmt, dass ich mit Holstein Kiel gesprochen habe", bestätigt er, "aber es sind noch andere Vereine in der Verlosung. Auch der FCS. Ich sehe die Anfrage als Zeichen der Wertschätzung". Eine Entscheidung soll und muss in den kommenden Wochen fallen, sie werde, so Knipping, von der Aktion von Samstag aber nicht beeinflusst: "Ich werde nicht alle für die Tat eines Einzelnen verantwortlich machen."

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