Knatternde Monster-Mofas

Steinbach. Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Bereits zum vierten Mal veranstaltete die IG ihr eigenes Rennen in Steinbach. Außer dem Rahmen und dem Motorblock ist an den Mofas fast nichts mehr original. Es ist ein befremdliches Bild, dass sich einem bietet

Steinbach. Am vergangenen Samstag war es wieder soweit. Bereits zum vierten Mal veranstaltete die IG ihr eigenes Rennen in Steinbach. Außer dem Rahmen und dem Motorblock ist an den Mofas fast nichts mehr original. Es ist ein befremdliches Bild, dass sich einem bietet. Die braven Kreidler, Sachs und Herkules mit Motocrossgabel, Stoßdämpfer, die an Lkws erinnern, Stollenreifen und aufgemotzt bis auf 20 PS. Einige der Maschinen erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. "Es ist gar nicht so einfach, eine Maschine für ein derartiges Rennen herzurichten", sagt Marcel Kallenborn von der IG Steinbacher Mofarennen.

Wie kommt man aber auf die Idee, ein derartiges Rennen zu veranstalten? "Nun, früher sind wir halt alle Mofa gefahren" sagt Marcel Kallenborn. "Ganz normal halt. Dann haben wir von den Mofarennen auf der Wahlener Platte gelesen. Später sind wir dort mitgefahren. Und ab dann war es von der Idee am Bierstand bis zum ersten, selbst veranstalteten, Rennen nicht mehr weit."

Dank der neuen, jetzt 600 Meter langen, Strecke nahmen in diesem Jahr 41 Teams, in zwei Kategorien (50 Kubik und 80 Kubik) teil. Außerdem drei Damenteams. Und die sind "keine Püppchen" grinste Julia Paul vom Kitty Cat Racing Team, ehe sie beim Massenstart Vollgas gab. Während die letzten Fahrer noch versuchten, aus der Startbox zu kommen, rasten die ersten Maschinen bereits auf der Gegengeraden. Rennen ist eigentlich das falsche Wort für dieses Spektakel. Es handelt sich vielmehr um einen Durchhaltewettbewerb. Vier Stunden nonstop Mofarennen sind einfach brutal. Den Fahrern und dem Material wurde alles abverlangt. Eine Runde ist 600 Meter lang. Die besten Fahrer schafften 269 Runden. Das ergibt eine Gesamtstrecke von knapp über 160 Kilometern was in etwa der Entfernung von Lebach nach Frankfurt entspricht. Selbst dieser Vergleich hinkt aber. Eine Mofafahrt nach Frankfurt wäre sozusagen gemütlich im Vergleich zu dem, was sich hier auf der Rennstrecke abspielte.

Zwar stand der Spaß im Vordergrund, trotzdem wurde um jeden Meter, um jede Runde, gekämpft, ein Sprunghügel sorgte für zusätzliche Action. Rempeln, Kurven schneiden, überholen. Positionskämpfe gab es an jeder Stelle der Strecke. Das Ganze spielte sich auf einer Wiese ab, die sich mit fortlaufendem Rennen in einen Acker verwandelte. Bodenwellen und Spurrinnen verlangten volle Konzentration und enorme Kondition der Fahrer.

Am Ende sicherte sich in der 50 Kubik-Klasse das 00-WC Reiniger Team Steinbach mit 255 Runden, gefolgt vom Scheuerner Maggi Racing 2 (251 Runden). Dritter wurde das Team von Zicco Bike Service mit 240 Runden aus Mitlosheim. In der "Königsklasse", der 80 Kubik-Kategorie, siegte mit 263 Runden das Tigerenten Racing Team Lebach, knapp gefolgt von Kremmes Racing Steinbach, mit 259 Runden. Bronze ging hier mit 241 Runden an Hellraiser, ebenfalls aus Steinbach.

Gesamtsieger wurde das Tigerenten Racing Team Lebach, mit vier Runden Vorsprung vor Kremmes Racing und dem 00 WC Reiniger Team aus der 50 Kubik-Klasse. Die Damen vom Kitty Cat Racing Team siegten in der Damenwertung und schafften es im Gesamtklassement auf Platz 14. iel

"Wir sind keine Püppchen."

Julia Paul

vom

Kitty Cat Racing Team

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