Klyk im GartenstuhlKleines Gonsenheim mit jungem Trainer auf Erfolgskurs

Völklingen. Patrick Klyk hat allen Grund, sich in seinem Trainer-Gartenstuhl entspannt zurückzulehnen. Als Aufsteiger steht der Fußball-Trainer mit seiner Mannschaft des SV Röchling Völklingen nach acht Spielen auf dem Sonnenplatz der Oberliga Südwest. Am kommenden Samstag soll der Spitzenplatz verteidigt werden, wenn mit dem SV Gonsenheim um 15

Völklingen. Patrick Klyk hat allen Grund, sich in seinem Trainer-Gartenstuhl entspannt zurückzulehnen. Als Aufsteiger steht der Fußball-Trainer mit seiner Mannschaft des SV Röchling Völklingen nach acht Spielen auf dem Sonnenplatz der Oberliga Südwest. Am kommenden Samstag soll der Spitzenplatz verteidigt werden, wenn mit dem SV Gonsenheim um 15.30 Uhr der Tabellen-Vierte im Hermann-Neuberger-Stadion zu Gast ist.Die entspannte Lage kommt vom Erfolg. Aber woher kommt der? Auf den ersten Blick fällt auf, dass im Völklinger Aufgebot mit Sammer Mozain (1. FC Saarbrücken) und Michael Petri (SV Elversberg, VfL Osnabrück) ehemalige Profis ihren Platz gefunden haben. Dazu kommen Spieler, die in starken Saarlandliga- oder Oberligamannschaften Erfahrung sammelten wie Spielmacher Holger Klein (FC Homburg) oder Top-Torjäger Christopher Wendel (bisher sechs Tore, SV Mettlach).

Individuelle Klasse steht oft im Gegensatz zu erfolgreichem Zusammenspiel - aber nicht in Völklingen. Dafür sorgt Trainer Patrick Klyk im Training. Das Erfolgsrezept: Montags geht's eher locker zu, mittwochs wird es heftig und freitags kann man sich im Abschlusstraining für die erste Elf anbieten. "Montags steht der Spaß im Vordergrund. Wir spielen dann hauptsächlich ,Ecke'", erklärt Sammer Mozain. Mit "Ecke" meint er die bei vielen Hobbyfußballern beliebte Spielform, bei der zwei Spieler in der Mitte versuchen, den direkten Spielfluss der ringsum verteilten Außenspieler zu unterbrechen.

Gelingt dies, muss derjenige, der den Ballverlust verschuldete, mit einem der beiden in die Mitte die Position tauschen und das Spiel startet von Neuem. "So erspielen wir uns viel Geld für Mallorca", sagt Mozain und verweist auf die spezielle "Ecken-Kasse". Wird ein Spieler von einem anderen "getunnelt", also wird ihm der Ball durch die Beine gespielt, muss er zwei Euro in die Kasse zahlen. Gleiches gilt, wenn sich die Außenspieler den Ball insgesamt 30 Mal ohne einen störenden Kontakt der Mittels-Männer zuspielen konnten.

"Mittwochs wird es dann ein bisschen härter - da kommen die Laufeinheiten dazu. Entweder laufen wir diagonal oder von Strafraum zu Strafraum über den Platz. Halt irgendwas, das so richtig reinhaut", berichtet Mozain weiter und ergänzt: "Aber man muss sagen, dass dabei jeder richtig gut mitzieht."

Nach der Belastung wird Fußball gespielt. Und das meist in Turnier-Form: Vier Mannschaften mit je fünf Spielern spielen "Jeder gegen Jeden", und die Mannschaft, die am Ende Letzter wird, muss eine Kiste Bier zahlen. "Ich sage mal so: es passt. Wir gewinnen die Spiele am Wochenende und da braucht man am Training nichts zu ändern", meint Mozain. Auch Holger Klein sieht das so - und er muss es als Sportstudent ja wissen: "Ich kann mich nicht beschweren, Patrick baut das Training ganz gut auf", bescheinigt Klein seinem Trainer, der auch für gute Stimmung nach den Einheiten sorgt. "Er hat uns am Montagabend Pizza spendiert. So etwas fördert die Gemeinschaft, und das ist ein Aspekt, der uns im Moment auszeichnet. Wir verstehen uns untereinander gut und treten von daher auch geschlossen auf." Und genau das führt in Völklingen zum Erfolg, den der Trainer in seinem Gartenstuhl genießen kann.Saarbrücken. Mit dem SV Gonsenheim kommt am Samstag eine große Unbekannte der Oberliga Südwest nach Völklingen. Nach ihrem Aufstieg aus der Verbandsliga Südwest 2010 schaffte die Mannschaft aus dem Mainzer Raum auf Anhieb den Klassenerhalt in der Oberliga. Auch der Start ins zweite Oberliga-Jahr verlief bisher erfolgreich. Zuletzt gewann der 600 Mitglieder starke SV gegen gleich drei hoch gehandelte Mannschaften: 2:1 gegen den SVN Zweibrücken, 3:2 gegen Borussia Neunkirchen und 1:0 gegen den FK Pirmasens. Gegen den Aufsteiger FSV Salmrohr kam Gonsenheim trotz Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus.

Seit Saisonbeginn hat an der Seitenlinie Aydin Ay das Sagen. Der ehemalige Spieler des 1. FC Saarbrücken (2005 bis 2007/Foto: Verein) trat vor der Runde in die Fußstapfen Jürgen Collets, der den Verein von der Landesliga bis in die Oberliga führte. Collet ist nun sportlicher Leiter des Clubs, der laut Allgemeiner Zeitung mit dem "weitaus kleinsten Etat" der Liga planen muss. Aydin Ay war zunächst Spieler und Co-Trainer unter Collet und wurde zu dieser Saison als 29-Jähriger zum Chef befördert. zen

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