Hallen-DM der Leichtathleten Klosterhalfens schönster Geburtstag

Dortmund · Mittelstrecklerin läuft Rekord über 3000 Meter. Holzdeppe Meister, Bronze für Sprinter Balasubramaniam.

 Konstanze Klosterhalfen läuft nach dem Rennen über 3000 Meter eine Ehrenrunde und wird von den Zuschauern in Dortmund gefeiert.

Konstanze Klosterhalfen läuft nach dem Rennen über 3000 Meter eine Ehrenrunde und wird von den Zuschauern in Dortmund gefeiert.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Deutscher Rekord durch Geburtstagskind Konstanze Klosterhalfen, Traumlauf von Tatjana Pinto sowie Weltklassezeiten von Cindy Roleder und Pamela Dutkiewicz: Angeführt von den starken Frauen haben die deutschen Leichtathleten bei ihren Meisterschaften in Dortmund Hoffnungen auf eine erfolgreiche Hallen-WM in Birmingham (1. bis 4. März) gemacht. Neben den Frauen zeigte der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Leipzig) aufsteigende Form. Auch Ex-Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) gelang wie im Vorjahr der Sieg.

Für den Höhepunkt sorgte Klosterhalfen. An ihrem 21. Geburtstag pulverisierte die Leverkusenerin den 30 Jahre alten deutschen Hallenrekord über 3000 Meter. Klosterhalfen kam nach einem Start-Ziel-Sieg in 8:36,01 Minuten ins Ziel und unterbot die bisherige Bestmarke von Kathrin Ullrich (8:41,79) um mehr als fünf Sekunden. „Das ist der schönste Geburtstag, den ich mir machen konnte“, sagte Klosterhalfen. Nach ihrem Lauf sangen die Dortmunder Zuschauer ihr ein Geburtstagsständchen und applaudierten ihr stehend. Im vergangenen August hatte Klosterhalfen den deutschen 3000-Meter-Rekord im Freien auf 8:29,89 Minuten verbessert.

Das Glanzlicht am Samstag setzte Pinto. In 7,06 Sekunden sprintete die Paderbornerin nach 60 Metern ins Ziel: die schnellste Zeit einer Deutschen seit Katrin Krabbe 1991. Insgesamt waren nur die DDR-Athletinnen Marita Koch und Silke Möller (beide 7,04) je schneller. Krabbe lief ebenfalls 7,06. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte die 25-Jährige, die nun auf Platz zwei der Weltjahresbestenliste liegt. In einem dreiwöchigen Trainingslager in Jamaika bei Stephen Francis, unter anderem Trainer der Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson, legte Pinto die Grundlage für den Erfolg.

Hallen-Europameisterin Cindy Roleder (Halle) holte sich in eingestellter persönlicher Bestzeit von 7,84 Sekunden im Dauer-Duell mit ihrer Hürdenkollegin Pamela Dutkiewicz (7,89) den Titel zurück. Nach einer langen Verletzungspause wegen einer Entzündung des Ischiasnervs im vergangenen Jahr ist auch Roleder wieder in alter Form. „Es war kein Spaß, was ich hatte. Ich bin sehr glücklich, dass mir nichts mehr wehtut“, sagte Roleder.

Äußerst zufrieden zeigte sich auch David Storl. Nach einer enttäuschenden WM im vergangenen Jahr und der Trennung von seinem langjährigen Trainer Sven Lang stieß der Leipziger am Samstag Saisonbestleistung von 21,19 Metern. Am Sonntag reiste er bereits ins Trainingslager nach Lanzarote zur Vorbereitung auf Birmingham. Stab-Artist Raphael Holzdeppe reichten im Stabhochsprung zwei erfolgreiche Sprünge zum Sieg mit 5,68 Metern. Anfang Februar hatte Holzdeppe in Karlsruhe 5,88 Meter übersprungen und liegt damit auf Platz zwei der Weltrangliste.

Eine Medaille für das Saarland holte Sprinter Thanusanth Balasubramaniam (LAZ Saar 05 Saarbrücken), der über 60 Meter Dritter wurde und in 6,67 Sekunden einen neuen Saarlandrekord aufstellte. Drei Hundertstel langsamer war Michael Bryan vom LC Rehlingen, der Vierter wurde. Auch Bryans Vereinskollegin Joana Staub belegte über 1500 Meter in 4:32,25 Minuten Platz vier.

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