Klinsmann zittert - Magath zürnt

Cottbus/München. Hoch gehandelt, tief gefallen - Fußball-Bundesligist FC Bayern München droht eine Saison ohne Titel. Alle Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende in der bisher missratenen Amtszeit von Trainer Jürgen Klinsmann entpuppen sich mehr und mehr als Wunschdenken

 Mit geschlossenen Augen steht Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann vor der Bank. Fast scheint es, als hätte "Klinsi" während des 0:1 gegen Schalke ein Stoßgebet gesprochen. Foto: dpa

Mit geschlossenen Augen steht Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann vor der Bank. Fast scheint es, als hätte "Klinsi" während des 0:1 gegen Schalke ein Stoßgebet gesprochen. Foto: dpa

Cottbus/München. Hoch gehandelt, tief gefallen - Fußball-Bundesligist FC Bayern München droht eine Saison ohne Titel. Alle Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende in der bisher missratenen Amtszeit von Trainer Jürgen Klinsmann entpuppen sich mehr und mehr als Wunschdenken. Nach dem 0:1 des Rekordmeisters gegen den FC Schalke am Samstag waren die wütenden "Klinsmann-raus"-Rufe von den Rängen erneut unüberhörbar. Präsident Franz Beckenbauer sprach Klartext: "Man kann noch so viel Ruhe ausstrahlen. Es fehlen einfach die Ergebnisse. Das Heimspiel gegen Gladbach muss gewonnen werden. Sonst wird es für Jürgen eng, das weiß er auch."

Neben den Punkten verloren die Bayern auch noch Franck Ribéry, der Gelb-Rot sah. Zudem mussten die Münchner eine nahezu perfekte Kahn-Parodie von Schalke-Keeper Manuel Neuer ertragen. In Anspielung auf den Meisterjubel von Oliver Kahn im Jahr 2001, als die Münchner den Revierclub in letzter Sekunde um die Meisterschale brachten, riss Neuer die Eckfahne aus dem Boden, zog sie sich vor die Brust und sank auf den Rasen.

Selbst der Patzer des Hamburger SV beim 0:2 in Dortmund spendete den Bayern kaum Trost. Stattdessen nutzte der VfB Stuttgart die Gunst der Stunde und zog nach dem fünften Sieg in Serie mit den Münchnern und Hamburgern (alle 54 Punkte) gleich.

Gestern riss dann auch die Serie des VfL Wolfsburg. Mit dem verdienten 0:2 (0:0) bei Abstiegskandidat Energie Cottbus erhielten die Titelambitionen des zuletzt zehnmal siegreichen VfL Wolfsburg einen empfindlichen Dämpfer. Für die Niedersachsen war es die erste Niederlage seit dem 13. Dezember (1:2 in Bremen).

"Wir haben große Chancen vergeben, da kann man nicht gewinnen", ärgerte sich "Wölfe"-Coach Felix Magath (Foto: dpa). Vor 15 750 Zuschauern trafen Dimitar Rangelow (72.) mit seinem neunten Saisontor und Ervin Skela (86.) für die Cottbuser, die sich auf den 15. Tabellenrang verbesserten.

"Unsere Stürmer hatten nicht ihren besten Tag, der Abschluss war ungenügend", sagte Magath kritisch. Bedient war auch Top-Torjäger Grafite, der wie Nebenmann Edin Dzeko auf der ganzen Linie enttäuschte: "Das war eine große Chance, aber wir haben sie nicht genutzt. Jetzt müssen wir weiter arbeiten und den Kopf wieder aufrichten, damit wir es nächste Woche besser machen." dpa

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