Der LSVS-Skandal im Landtag Klaus Meiser erklärt das Haushaltsloch

Saarbrücken · Klaus Meiser, der Präsident des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS), hat sich heute Vormittag im Landtag zum Finanzskandal geäußert.

 Klaus Meiser, sonst Landtagspräsident, trat heute als Sportfunktionär im Parlament auf – um über den Finanzskandal beim Landessportverband zu sprechen.

Klaus Meiser, sonst Landtagspräsident, trat heute als Sportfunktionär im Parlament auf – um über den Finanzskandal beim Landessportverband zu sprechen.

Foto: BeckerBredel

Der Innen- und Sportausschuss des Parlaments befragte den CDU-Politiker, ließ sich aber auch vom Sportministerium über die finanziellen Defizite bei der Dachorganisation des Saarsports informieren. Meiser und zwei Mitarbeiter erläuterten dem Ausschuss den „systematischen Planungsfehler im Wirtschaftsplan“ der Hermann-Neuberger-Sportschule, der Ursache für die Mehrausgaben sein soll. Der gesonderte Haushaltsplan für die Sportanlagen war laut Meiser dem LSVS-Präsidium im Detail nicht bekannt. Auch das Ministerium, das die Rechtsaufsicht über den Verband führt, kannte das Zahlenwerk nach eigenen Angaben nicht.

Der freigestellte LSVS-Hauptgeschäftsführer H. soll einen jährlichen Zuschuss der Sportplanungskommission in Höhe von 550 000 Euro bei den Ausgaben versehentlich doppelt eingeplant haben – über acht Jahre lang. Auf dem Papier war der Haushalt zwar ausgeglichen, tatsächlich fehlte aber stets mehr als eine halbe Million Euro. Dieses Defizit soll H. ausgeglichen haben, indem er ein Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro, das für die Sanierung der Turnhalle an der Sportschule vorgesehen war, und eine Rücklage von zwei Millionen Euro für den laufenden Betrieb verwendete. Was auch deshalb möglich gewesen sein soll, weil der LSVS nach Angaben von Meiser für alle Buchungen nur ein einziges Konto nutzte. Der LSVS-Präsident erläuterte auch, wie sein Verband das Haushaltsloch schließen will.

Keine Frage zum Nebenjob

Keine Frage stellten die Abgeordneten zur Beschäftigung der Lebensgefährtin von Meiser, die im Landtag als seine Büroleiterin arbeitete und bis Dezember einen Nebenjob beim LSVS hatte. Sie soll die Termine von Meiser als Sportfunktionär koordiniert haben. Nach der Anhörung im Landtag äußerte sich Meiser zu der Frage, ob er die Frau erneut so anstellen würde: „Hätte ich geahnt, welches Diffamierungspotenzial sich daraus ergibt und wie das zur Diffamierung genutzt wird, hätten wir das nicht gemacht.“ Rechtlich sauber sei die Beschäftigung gewesen, betonte Meiser.

Ein ausführlicher Bericht folgt.

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