U-Ausschuss Meiser bezieht Stellung im LSVS-Skandal

Saarbrücken · In der Finanzaffäre um den Landessportverband (LSVS) hat dessen früherer Präsident Klaus Meiser am Dienstag im Landtag ausführlich Stellung bezogen.

Klaus Meiser bezieht Stellung zum LSVS-Skandal im U-Ausschuss
Foto: BeckerBredel

Der 64-Jährige verteidigte im Untersuchungsausschuss zur Finanzaffäre, wie Gelder aus dem sogenannten Verstärkungsfonds von Saartoto verteilt wurden. Die staatliche Lotteriegesellschaft füllt diesen Fördertopf seit 2016 jährlich mit 250 000 Euro. Jeder Cent sei im Sport angekommen, sagte Meiser.

In den Monaten vor der Landtagswahl im März 2017 sollen über 55 000 Euro aus dem Verstärkungsfonds an Sportvereine gegangen sein. Gestückelt in Dutzende Schecks, die hauptsächlich Landespolitiker von CDU und SPD überbrachten – wobei der Löwenanteil über ihn gelaufen sei, so der ehemalige Landtagspräsident. An wen die Schecks gingen, hat Meiser nach eigenen Angaben selbst in einer Liste festgehalten.

Der CDU-Politiker bestritt einen Zusammenhang zum Wahlkampf. „Jeder weiß, dass ich das Amt des LSVS-Präsidenten immer neutral ausgeführt, dass ich nie politisch gewirkt habe“, sagte er.

Kürzlich hatte der Saartoto-Aufsichtsrat bezüglich der Scheckübergaben eine Rückforderung in Höhe von 25 000 Euro an den LSVS beschlossen – weil ordnungsgemäße Verwendungsnachweise fehlten.

Der Hintergrund: Das Geld sollte laut Meiser und anderer Zeugen im Ausschuss dem Ehrenamt in den Vereinen zugute kommen. Doch: In den Protokollen des Aufsichtsrates von 2016 ist dieser Verwendungszweck nicht vermerkt. Meiser, der dem Kontrollgremium angehörte, bezeichnete das als „Versäumnis von uns allen“.

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