Elversberg. Der Traum eines jeden Nachwuchs-Fußballers: Du wirst mit 19 Jahren in der 2. Bundesliga beim Stand von 2:2 eingewechselt und schießt kurz vor Spielende den 3:2-Siegtreffer für deine Mannschaft. Gleich im ersten Profi-Spiel das erste Tor. Für Thomas Klasen wurde dieser Traum Wirklichkeit. "Das war 2003, das 3:2 für Eintracht Trier gegen Energie Cottbus. Ein irres Gefühl", erinnert sich der heute 25-Jährige. Klasen stammt aus der Trierer Jugend, wurde bei der Eintracht sofort Stammspieler und wechselte 2005 zum 1. FC Kaiserslautern. Doch dann begann eine lange Leidenszeit. "Ich hatte mir einen dreifachen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Es gab Komplikationen, und ich konnte fast ein Jahr nicht spielen", erzählt der in Mayen geborene Linksaußen. 2007 folgte der Wechsel vom FCK zu den Kickers nach Emden. Die Verletzung im Sprunggelenk war ausgeheilt, Klasen wurde erneut Stammspieler und stieg mit den Kickers in die Dritte Liga auf. Im vergangenen Dezember schoss er sein letztes Drittliga-Tor für Emden. Denn in der Winterpause folgte der Transfer zum Regionalligisten SV Elversberg. Die Nähe zur Heimat"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, der Wechsel hätte nichts mit der Nähe zu meiner Heimat zu tun. Zudem hat mich ein Gespräch mit Trainer Djuradj Vasic und die Zielsetzung in Elversberg überzeugt", gibt Klasen Gründe für seinen ablösefreien Wechsel ins Saarland an. Bei SVE-Trainer Vasic ist er nach dem Ausfall von Thomas Drescher (Achillessehnen-Verletzung) auf der linken Offensivseite wohl gesetzt. "Thomas ist sehr schnell und dribbelstark. Ich hoffe, dass er uns weiterbringt", erklärt Vasic. Ob Klasen mit der SV Elversberg spätestens in der kommenden Saison in die Dritte Liga aufsteigt, steht in den Sternen - genau wie seine große Profi-Karriere. "Ich glaube nicht, dass ich mit 25 schon zu alt bin für eine große Profi-Karriere. Aber du musst einen längeren Zeitraum verletzungsfrei bleiben und zudem eine Portion Glück haben, um dich zu etablieren", sagt Klasen, der über eine Fernuniversität Betriebswirtschaftslehre studiert. Seine erste Prüfung mit der SVE hat Klasen an diesem Samstag, wenn um 14 Uhr an der Kaiserlinde der Tabellenfünfte SC Verl zu Gast beim Tabellenachten ist.

Auf Einen BlickOhne Spielführer Denny Herzig muss die SV Elversberg gegen den SC Verl antreten. Herzig fällt mit einer Patellasehnen-Verletzung aus. Zudem ist der Einsatz von Carsten Birk fraglich. "Das ist eine unglückliche Situation, aber wir haben Alternativen", sagt SVE-Trainer Djuradj Vasic. Der Rasen im Stadion an der Kaiserlinde war in dieser Woche das erste Mal in diesem Jahr eisfrei. "Es kann gespielt werden", sagte SVE-Geschäftsführer Wolfgang Marx am Freitag. leh