Klarer Sieg, mittelmäßige Leistung

Saarlouis. Hektik unter dem Korb. Zehn Arme von fünf Basketballspielerinnen zappeln da durch die Luft - auch die von Kelly Brugman. Die Royals-Spielerin macht einen Sprung nach oben, versucht, dem Ball den richtigen Schubs zu geben. Aber er prallt am Ring ab. Nächste Chance für die nächsten Arme. Die gehören Petra Manakova. Aber wieder nichts

 Die Hände nicht zum Himmel, sondern zum Korb: Shanara Hollinquest, Mitte, versucht sich den Rebound zu schnappen. Hollinquest war mit 25 Punkten beste Royals-Spielerin. Foto: Ruppenthal

Die Hände nicht zum Himmel, sondern zum Korb: Shanara Hollinquest, Mitte, versucht sich den Rebound zu schnappen. Hollinquest war mit 25 Punkten beste Royals-Spielerin. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Hektik unter dem Korb. Zehn Arme von fünf Basketballspielerinnen zappeln da durch die Luft - auch die von Kelly Brugman. Die Royals-Spielerin macht einen Sprung nach oben, versucht, dem Ball den richtigen Schubs zu geben. Aber er prallt am Ring ab. Nächste Chance für die nächsten Arme. Die gehören Petra Manakova. Aber wieder nichts. Doch erneut kriegen die drei Verteidigerinnen aus Halle den Ball nicht unter Kontrolle. Noch einmal die Chance für Kelly Brugman. Noch mal daneben.

Irgendwann ist mit dem Hin und Her auch Schluss. Inken-Viktoria Henningsen schnappt sich beim Spielstand von 26:18 für die Royals im zweiten Viertel den Rebound und leitet den Gegenangriff für die Lions ein. Bei vielen Aktionen - wie eben dieser - ist es verwunderlich, dass die Saarlouis Royals im Heimspiel am Samstagabend gegen den SV Halle Lions vor 500 Zuschauern mit 89:59 (15:10, 27:18, 17:15, 30:16) gewinnen. Es ist kein besonders gutes Spiel der Royals. Aber gut genug gegen einen Gegner, der nicht mithalten kann.

"Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Bei so vielen Ballverlusten und verworfenen Korblegern geht das gar nicht anders", wettert Trainer René Spandauw nach dem Spiel. Im ersten Viertel scheinen die Saarlouiserinnen noch nicht mal zu versuchen, ihr gewohnt schnelles Spiel aufzuziehen. Erst durch ein klasse Lauf von Shanara Hollinquest können sich die Gastgeber von 35:24 auf 42:24 (20. Minute) absetzen. "Da führen wir im zweiten Viertel mit 18 Punkten, bauen in den letzten Sekunden noch ab, und dann kommen die Gegner zurück", beschwert sich Spandauw. Die Folge: "Nur" noch 42:28 zur Halbzeit.

"Wir sind dann noch mal ganz gut aus der Pause rausgekommen, aber haben meistens noch zu undiszipliniert gespielt", schildert Peter Kortmann, Trainer der Halle Lions. Was dazu führt, dass das dritte Viertel relativ ausgeglichen ist - ausgeglichen mittelmäßig. Erst in den letzten zehn Minuten zeigen die Royals dann ihr temporeiches Spiel. Wobei sich immer noch Fehler einschleichen. Noch sechs Minuten zu spielen, Saarlouis führt mit 71:51. René Spandauw nimmt eine Auszeit, fordert von seinen Spielerinnen mehr Konzentration. Kaum sind diese wieder ein paar Sekunden auf dem Platz, verdribbelt Hollinquest den Ball. Spandauws Reaktion? Die zweite Auszeit. Seine Worte: "Das ist doch ein Witz!"

Aber die "Ansprache" sitzt. Die Royals drehen wieder auf, erneut unter der Führung von Hollinquest, die am Ende mit 25 Punkten und acht Rebounds die erfolgreichste Spielerin ist. "Ich fühle mich hier auf dem Feld immer wohler", freut sie sich. Als noch 2,9 Sekunden bleiben, wirft Stina Barnert den Ball ein. Tyresa Smith schnappt ihn sich, und in letzter Sekunde - anders, als beim Gewusel im zweiten Viertel - versenkt sie sicher zum 89:59-Endstand. Die Royals bleiben Tabellenführer - mit nun fünf Siegen aus fünf Spielen. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden."

Royals-Trainer

René Spandauw

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