Kilic geht

Saarbrücken · Drei Wochen nach der verpassten Relegation haben sich Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken und Trainer Fuat Kilic geeinigt, ihre Zusammenarbeit nicht mehr fortzusetzen. Einen Nachfolger gibt es noch nicht.

 Fuat Kilic ist nicht mehr FCS-Trainer.

Fuat Kilic ist nicht mehr FCS-Trainer.

Foto: bub

Letztendlich hat er selbst nicht mehr an den Erfolg seiner Mission geglaubt: Trainer Fuat Kilic hat beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken um Auflösung seines bis 2016 laufenden Vertrags gebeten. "Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es im Interesse des Vereins das Beste ist, einen Neuanfang zu starten", begründet Präsident Hartmut Ostermann die Entscheidung. "Wir haben hier sicher gute Arbeit abgeliefert", erklärte Kilic gestern. Doch die Kritik aus dem Umfeld an seiner Person war zu heftig und "ging teilweise ins Persönliche", sagt Kilic und spricht sogar von einer "Hetzjagd. Daher habe ich mich entschlossen, mein Amt anzubieten."

Zwei Mal hat Kilic in seiner Amtszeit das vorgegebene Saisonziel verpasst. Mit der Mannschaft erreichte er in der Regionalliga zwar das vom Präsidium ausgegebene Ziel Relegation, aber bereits dabei fehlten Fans und Experten eine deutlich erkennbare Trainer-Handschrift, sprich eine spielerische Weiterentwicklung des Teams. Besonders offensichtlich wurde dies beim schwachen Auftritt im Relegations-Hinspiel gegen Würzburg, als die Mannschaft entgegen Kilics Anweisung nur mit langen Bällen operierte. Kilics herausragende Arbeit im Training spiegelte sich in den Spielleistungen nicht wieder. Dennoch hätte sich für den 41-Jährigen noch alles zum Guten wenden können. Die strittige Entscheidung um das nicht gegebene Tor im Hinspiel, der Pfostenschuss von Felix Luz im Elfmeterdrama von Würzburg - letzten Endes fehlte Kilic in den entscheidenden Momenten auch das nötige Glück.
Neuer Trainer in dieser Woche?

Nach SZ-Informationen laufen die Verträge von Co-Trainer Christian Mollocher, Athletik-Trainer Rouven Christ und Video-Analyst Alex Andone-Grommes zum Monatsende aus, über ihre Zukunft soll Kilics Nachfolger entscheiden. Den will der Verein wenn möglich in dieser Woche präsentieren. Im Umfeld des Präsidenten spricht man über jemanden, der Erfahrung als Cheftrainer in höheren Ligen hat. Marco Wildersinn, der bei der TSG Hoffenheim II hervorragende Arbeit leistet, fehlt diese Erfahrung genauso wie Konrad Fünfstück, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim 1. FC Kaiserslautern .

Dass beim Traditionsverein aus Saarbrücken trotz jüngster Turbulenzen in der Vereinsspitze auch immer gerne "große Lösungen" gehandelt werden, ist nicht ungewöhnlich. Namen wie Falko Götz oder Uwe Rapolder machen die Runde. Auch der sportliche Berater des Präsidenten, Milan Sasic, ist in die Trainersuche mit eingebunden. Fest zu stehen scheint: Der Kandidat sollte mit dem bereits vorhandenen Spielermaterial arbeiten wollen, zumal die meisten eh Vertrag haben. Den Trainingsauftakt heute leitet U19-Trainer Martin Forkel. Am Vormittag trifft man sich zur Leistungsdiagnostik am Olympiastützpunkt. Um 16 Uhr steht eine Einheit im Sportfeld an.

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