Kießling und Kroos: ein Zauberduo

Leverkusen. Im Stile eines Meisters hält Bayer Leverkusen Kurs auf die "Herbstmeisterschaft" in der Fußball-Bundesliga. Die Elf von Jupp Heynckes nutzte Patzer der Konkurrenz, um ihren Vorsprung an der Tabellenspitze durch das 4:0 (2:0) gestern gegen den VfB Stuttgart auszubauen. Stefan Kießling (22./59. und 87

Leverkusen. Im Stile eines Meisters hält Bayer Leverkusen Kurs auf die "Herbstmeisterschaft" in der Fußball-Bundesliga. Die Elf von Jupp Heynckes nutzte Patzer der Konkurrenz, um ihren Vorsprung an der Tabellenspitze durch das 4:0 (2:0) gestern gegen den VfB Stuttgart auszubauen. Stefan Kießling (22./59. und 87. Minute per Foulelfmeter) mit seinen Saisontoren zehn bis zwölf und Eren Derdiyok (39.) drückten das Kräfteverhältnis vor 30 210 Zuschauern mit ihren Toren nur unzureichend aus.

Während die Bayer-Elf unter der Regie des brillant aufspielenden Toni Kroos wie eine Topmannschaft auftrat, präsentierte sich der zum siebten Mal nacheinander in der Liga sieglose VfB wie ein Absteiger. Die Schwaben wirkten pomadig, leisteten sich viele Ballverluste und brachten ihren Sportdirektor auf die Palme. "Wir sind Tabellen-17. und spielen Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Das ist unfassbar, was einige hier abliefern. Das ist eine Katastrophe. Am besten wäre es, alle elf auszuwechseln", tobte Horst Heldt zur Pause. "Wir haben heute einen Scheiß gespielt von der ersten bis zur letzten Minute", gab Serdar Tasci zu.

Anders Bayer: Mit drei Zählern Vorsprung auf Werder Bremen hat sich Leverkusen im Schlussspurt der Hinrunde eine glänzende Position verschafft. "Man hat heute gesehen, wie wir Fußball spielen können. Wir haben nichts zugelassen, das zeichnet uns im Moment aus", sagte Kießling. Und Heynckes kann sich auf personelle Alternativen freuen: Zwei Minuten vor dem Ende betrat Patrick Helmes erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Juni wieder den Rasen. "Wir haben ein Riesenspiel gezeigt, da war es für mich kein Problem, draußen zu warten", sagte der Ex-Kölner glücklich.

Schon das 1:0 von Kießling, der einen von Sami Hyypiä per Kopf verlängerten Freistoß von Kroos über die Linie drückte, war hochverdient. Zuvor hatte Kroos bereits den Pfosten getroffen (19.). Beim VfB war von Rückenwind durch das 2:0 am Dienstag in der Champions League bei den Glasgow Rangers nichts zu spüren. Die Schwaben waren nur eine Viertelstunde lang ebenbürtig. Die Elf von Markus Babbel, dessen Tage beim VfB wohl gezählt sind, hatte durch Pawel Pogrebnjak nur eine Chance, die Torhüter Rene Adler vereitelte.

Wie man Chancen nutzt, zeigte Bayer. Nachdem der überragende Kroos (31.) erneut am Pfosten gescheitert war, leitete er mit einer Flanke auf Derdiyok das 2:0 ein. Nach erneuter Vorarbeit von Kroos schlenzte Kießling den Ball zum 1000. Heimtor für Bayer in der Bundesliga an Jens Lehmann vorbei. Als der VfB-Torhüter Derdiyok im Strafraum von den Beinen holte, ließ sich Kießling die Chance zu seinem dritten Tor nicht entgehen.

Auf einen Blick

Karl-Heinz Rummenigge hat Bayer Leverkusen die Hoffnung auf einen Verbleib von Toni Kroos, 19, genommen. "Toni wird nächstes Jahr zu uns zurückkehren", sagte der Vorstandschef von Bayern München. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte zuvor gesagt, dass die Entscheidung im Frühjahr fällt. Der Mittelfeldakteur ist 2012 an den FC Bayern gebunden. Er ist seit einem Jahr und bis zum Ende der Saison an Bayer ausgeliehen. "Es spielt keine Rolle, ob ich in Leverkusen bleiben will. Wenn Bayern sagt, dass ich zurückkommen soll, komme ich gerne zurück", sagte Kroos. dpa

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