Kiefer findet auf Rasen zu alter Form zurück

Halle. Publikumsliebling Nicolas Kiefer startet nach langer Leidenszeit durch. Als ältester Teilnehmer erreichte der Tennis-Profi aus Hannover gestern am "Tag der Deutschen" beim Turnier westfälischen Halle das Achtelfinale. Er bezwang nach großem Kampf den an drei gesetzten Russen Michail Juschni mit 4:6, 6:1 und 7:5

 Nicolas Kiefer freut sich über seinen ersten Sieg nach langer Verletzungspause. Foto: dpa

Nicolas Kiefer freut sich über seinen ersten Sieg nach langer Verletzungspause. Foto: dpa

Halle. Publikumsliebling Nicolas Kiefer startet nach langer Leidenszeit durch. Als ältester Teilnehmer erreichte der Tennis-Profi aus Hannover gestern am "Tag der Deutschen" beim Turnier westfälischen Halle das Achtelfinale. Er bezwang nach großem Kampf den an drei gesetzten Russen Michail Juschni mit 4:6, 6:1 und 7:5. Der Stuttgarter Andreas Beck besiegte den ungesetzten Ukrainer Sergej Stachowski mit 6:1 und 7:5. Er trifft nun bei dem mit 750 000 Euro dotierten Rasenturnier in Runde zwei auf Kiefer.

"Kiwi" Kiefer, der am Montag für Wimbledon eine Wildcard zugesprochen bekam, ist endlich wieder da. Nach einer Leistenoperation 2009 und einer mehr als halbjährigen Verletzungspause stieß er unter dem Jubel des Publikums nach 2:07 Stunden ein lautes "Ja" aus: "So ein Sieg macht mich stolz. Aber man sollte ihn nicht überbewerten." Doch für ihn, als einstiger Weltrangliste-Vierter nur noch an Position 181 geführt, war der unerwartete Erfolg bei den "Gerry Weber Open" gegen den 167 Plätze höher eingestuften Russen eine Genugtuung: Seine bisherigen drei Rückkehr-Versuche 2010 waren allesamt mit Auftakt-Niederlagen zu Ende gegangen. Doch "in Halle spiele ich immer mein bestes Tennis", kommentierte der Davis-Cup-Spieler seinen Erfolg.

Gegen den 27 Jahre alten Juschni hatte Kiefer, Halle-Gewinner von 1999, zu Beginn zwar leichte Probleme. Doch spätestens nach dem 6:1 im zweiten Durchgang witterte er seine Chance. Er fand sich immer besser zurecht, nahm seinem Widerpart im dritten Satz den Aufschlag zum 6:5 ab und verwandelte den zweiten Matchball. "Die Wildcard für Wimbledon hat mich sehr motiviert - das ist eine Fortsetzung der guten Nachrichten der vergangenen Wochen", erklärte der sichtlich erleichterte Kiefer, der im kommenden Sommer Vater wird.

Auch Philipp Kohlschreiber aus Augsburg, Finalist von 2008, gewann sein Auftaktspiel und erreichte nach einem Tiebreak-Krimi über 2:28 Stunden mit einem 7:6 (7:2), 6:7 (10:12) und 6:4 gegen den Belgier Ruben Bemelmans als sechster Deutscher die Runde der besten 16. Im zweiten Satz vergab der Weltranglisten-35. gegen die Nummer 199 fünf Matchbälle. Der Hamburger Mischa Zverev hatte beim 6:4 und 6:4 gegen den Franzosen Florent Serra deutlich weniger Mühe. Simon Greul aus Kornwestheim schied mit 6:7 (1:7) und 0:6 gegen den russischen Weltranglisten-Fünften Nikolai Dawidenko aus.

Die Partie des Orscholzers Benjamin Becker gegen den Russen Michail Ledowskich musste beim Stand von 2:1 im ersten Satz wegen Regens unterbrochen werden. Sie wurde auf heute verschoben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort