Khediras unheimlicher Aufstieg

Berlin. Ersatzkandidat, Weltmeisterschafts-Star, Real-Traum - und jetzt sogar Chef? Der fast unheimliche Aufstieg von Sami Khedira geht immer weiter. Als sich der 23-Jährige im März diesen Jahres ein Kreuzband anriss, schienen all seine Träume schon zu platzen

Berlin. Ersatzkandidat, Weltmeisterschafts-Star, Real-Traum - und jetzt sogar Chef? Der fast unheimliche Aufstieg von Sami Khedira geht immer weiter. Als sich der 23-Jährige im März diesen Jahres ein Kreuzband anriss, schienen all seine Träume schon zu platzen. Ein halbes Jahr später wird Khedira nicht nur als Stammkraft der Fußball-Nationalmannschaft und neue Hoffnung von Real Madrid ins heutige Europameisterschafts-Qualifikationsspiel gegen die Türkei gehen (20.45 Uhr/ZDF), sondern nach dem Ausfall von Bayern Münchens Bastian Schweinsteiger auch als Anführer. "Mehr werde ich von Sami Khedira nicht fordern. Er hat seine Aufgabe bei uns bisher hervorragend erfüllt", sagte Joachim Löw zwar. Der Bundestrainer ergänzte: "Sami ist im Mittelfeld derjenige, der bei der Organisation die meiste Verantwortung hat."

Khedira profitierte wie auch sein Real-Kollege Mesut Özil und Thomas Müller von Bayern München am meisten von Löws mutigem Jugendkurs und der erfolgreichen WM in Südafrika. Er gab aber auch viel zurück, ersetzte den verletzten Michael Ballack von Bayer Leverkusen in der Mittelfeldzentrale der deutschen Elf ohne Probleme, spielte modern - und köpfte Fußball-Deutschland mit seinem 3:2 gegen Uruguay noch auf den dritten WM-Platz. "Ich werde mich hundertprozentig einsetzen für das Spiel, egal, wer mein Nebenmann ist. Wir wollen das Spiel gewinnen, mit aller Macht", versprach Khedira jetzt.

Löw ist "stolz" darauf, wie sich sein Musterschüler inzwischen auch beim Starensemble von Real Madrid behauptet hat. "In den vergangen vier, fünf Wochen hat sich wieder einiges getan. Ich habe jedes Spiel bestritten - die meisten über 90 Minuten. Ich habe meinen Rhythmus, Sicherheit und Fitness wiedergefunden", berichtete Khedira gestern von den jüngsten positiven Erfahrungen beim "weißen Ballett" in Spanien. Etwas umstellen habe sich der Ex-Stuttgarter bei Real müssen angesichts der vielen guten Offensivspieler. Im deutschen Trikot hat er nun "wieder ein Stück mehr Freiheiten in der Offensive", sagte Khedira.

Auf einen Blick

Vor der Partie gegen die Türkei muss Bundestrainer Joachim Löw nach dem Ausfall von Bastian Schweinsteiger und Marcell Jansen zwei Personalien klären. Als Linksverteidiger kommen Jérome Boateng und Heiko Westermann in Frage. Für das defensive Mittelfeld ist Toni Kroos Topkandidat - Löw nannte aber auch Christian Träsch und den eigentlich offensiven Thomas Müller. dpa

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